„Wir sagen Dankeschön, 50 Jahre der Hannes“
Verabschiedung von Urgestein Johannes Vogt bei der Post
- Finnentrop, 24.08.2022
- Verschiedenes
- Von Nicole Voss

Finnentrop. Bei der Post in Finnentrop endet eine Ära. Nach 50 Jahren treuen Diensten ist Johannes Vogt in die Freistellungsphase verabschiedet worden. Ab dem 1. Februar genießt er seine gewonnene Freizeit als Pensionär.

In dem halben Jahrhundert seiner Zugehörigkeit zur Deutschen Post blickt der heute 64-Jährige auf rund 10.500 Arbeitstage zurück, hat in dieser Zeit laut überschlagenem Zahlenwerk des Standortleiters Friedhelm Tomba rund 577.000 Pakete ausgeliefert und dabei etwa 210.000 Kilometer zurückgelegt.
In den vergangenen 30 Jahren war Johannes Vogt an durchschnittlich zwei Arbeitstagen wöchentlich in Rönkhausen unterwegs. „Wenn er pro Woche zwei Fischbrötchen in Rönkhausen gefuttert hat, kommt er auf 342 Fischbrötchen. Das sind rund 47 Kilo Fisch“, setzte Friedhelm Tomba die Statistik in erheiternder Weise fort.

Für den treuen Mitarbeiter findet der Standortleiter nur lobende Worte: Er hat stets, auch bei größter Hektik, die Ruhe bewahrt, war immer verlässlich, flexibel und vorbildlich.“ Johannes Vogt betonte, trotz des zuweilen anstrengenden Jobs als Post- und Paketzusteller immer Spaß an seinem Beruf gehabt zu haben.

Seinem Ruhestand blickt er dennoch mit Vorfreude entgegen: „Es war immer abwechslungsreich. Ich habe mich immer wohlgefühlt. Doch jetzt bin ich langsam froh, dass ich mich erholen kann. Der Stress und die Temperaturen sind gestiegen.“
Für die Zeit nach dem Arbeitsleben plant Johannes Vogt wieder öfter aufs Motorrad zu steigen, Ski zu fahren, die Zeit mit Spaziergängen mit dem Hund zu nutzen und sich der Erstellung von Brennholz zu widmen.

Im zarten Alter von 14 Jahren, in dem heute an eine berufliche Karriere nicht mehr zu denken ist, hat der Schönholthauser angefangen zu arbeiten. Die Initialzündung dafür kam von einem Bekannten seines Vaters, der ihm den Job schmackhaft machte.

Das war 1972, in einer Zeit in der Postmitarbeiter noch in blauen Uniformen unterwegs waren und er zunächst eine 2,5-jährige Ausbildung als „Postjungbote“ absolvierte. Ein Einstieg bei der Post ohne Führerschein wäre heute nicht mehr denkbar. Johannes Vogt sortierte zunächst die Post und stieg mit einer Laufstrecke und der Verteilung – ausschließlich von Briefpost – in und um die Kirchstraße in Finnentrop ein.


In den Anfangszeiten war der Schönholthauser auch dafür zuständig, dass die Renten pünktlich bei den Menschen ankamen und die Rundfunkgebühren eingetrieben wurden. „Da bin ich schon morgens mit ein paar tausend D-Mark rumspaziert“, schmunzelt der 64-Jährige und erinnert sich auch daran, dass seinerzeit 40 bis 50 Pakete täglich ausgeliefert wurden.

Heute ist die Zahl der auszuliefernden Pakete dreistellig. Und was ist mit dem Klischee, dass Postboten von Hunden gebissen werden? „Ich bin immer glimpflich davon gekommen, höchstens mal ein „Kneifen“ in die Wade“, so Johannes Vogt.
Nach dem die Kollegen: „Wir sagen Dankeschön, 50 Jahre der Hannes“, angestimmt hatten, betonte Friedrich Gehle, vom Betriebsrat: „50 Jahre sind ein Steckenpferd. Bleiben Sie gesund, souverän, nett und hilfsbereit. Bleiben Sie einfach so, wie Sie sind.“
Verbunden mit lobenden Worten überreichten Jana Reich, Abteilungsleiterin Auslieferung Brief/ Paket in der Niederlassung Betrieb Gießen, und René Schäfer, Leiter des auch für Finnentrop zuständigen Zustellstützpunktes Olpe Geschenke und einen Blumenstrauß.
