Windkraft - was in der Gemeinde Finnentrop geplant und beantragt ist

Ausbau nimmt Fahrt auf


  • Finnentrop, 17.04.2024
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Finnentrop. Der Ausbau der Windenergie nimmt in der Gemeinde Finnentrop buchstäblich Fahrt auf. Für die Windenergiebereiche am Oberbecken, nördlich von Serkenrode, und zwischen Fehrenbacht und Schöndelt an der Gemeindegrenze zu Eslohe liegen bereits Anträge zur Aufstellung von Windkraftanlagen vor.


Die Windenergiebereiche entstammen aus der Neuaufstellung des Regionalplans für den hiesigen Teilbereich. In den ersten Planungen von 2020 sind Flächen östlich von Ramscheid, zwischen Fehrenbacht und Schöndelt an der Gemeindegrenze zu Eslohe, südlich von Fretter, nördlich von Serkenrode und nordöstlich von Ostentrop ausgewiesen.

Am Oberbecken plant die Firma Juwi aus Wörrstadt die Inbetriebnahme von fünf Windrädern. Einen positiven Vorbescheid hat der Kreis Olpe dazu bereits erteilt und hierzu um das Einvernehmen der Gemeinde gebeten.

Fünf Windräder nördlich von Serkenrode

Da die Planungen sehr weit fortgeschritten sind, vier der fünf geplanten Windräder in einem Windenergiebereich des Regionalplans liegen und 1.000 Meter Abstand zur Wohnbebauung nicht unterschritten werden, hat die Gemeinde laut Bauamtsleiter Raphael Tombergs ihr Einverständnis signalisiert, sofern das fünfte Windrad, das außerhalb des Windenergiebereichs liegt, mit einbezogen werde.

Die Firma STAWAG aus Aachen hat einen Antrag zur Aufstellung von fünf Windrädern nördlich von Serkenrode gestellt. Dazu wird die Genehmigung des Kreises Olpe noch erwartet. Die SL-Naturenergie hat beantragt, nördlich von Schöndelt drei Windenergieanlagen aufzustellen.

Mindestabstand nicht eingehalten

Zur Errichtung von zwei Windkraftanlangen südlich von Fehrenbracht wurde ebenfalls um das gemeindliche Einvernehmen gebeten. Diesen Antrag lehnt die Gemeinde Finnentrop ab, da der Abstand zur Wohnbebauung weniger als 1.000 Meter beträgt.

Raphael Tombergs erklärt dazu, dass die frühere gesetzliche Regelung des Mindestabstands von 1.000 Metern nicht mehr gelte. Trotzdem bestehe die Gemeinde Finnentrop auf den 1.000 Meter-Abstand, weil dies unter anderem für größere Akzeptanz bei den Bürgern sorgt.

Bezirksregierung will 1.000 Meter Abstand

Zudem plant die Bezirksregierung Arnsberg bei der Neuaufstellung des Regionalplans weiterhin mit einem 1000 Meter-Abstand zu Wohnnutzungen, da in der Planungsregion ausreichend Fläche für Windenergie zur Verfügung steht.

Damit es nicht zu einer so genannten Umzingelung von Serkenrode kommt, wurde ein Windenergiebereich, der sich südlich von Fretter nach Serkenrode erstreckt, aus den ursprünglichen Planungen von 2020 wieder herausgenommen.

Modifizierungen der Windbereiche angestrebt

Dies zeigt der überarbeitete Entwurf des Windenergiebereich-Konzeptes, welches von der Bezirksregierung Arnsberg im November 2023 vorgestellt wurde. Im Laufe des Verfahrens hat die Gemeinde Finnentrop auf die Herausnahme des Windenergiebereichs bestanden.

Die Planungen des Regionalplans und der Windenergiebereiche gehen nun mit sogenannten Erörterungsterminen und der anschließenden zweiten Offenlage weiter. Seitens der Gemeinde Finnentrop werden weitere Modifizierungen der Windenergiebereiche angestrebt.

Aktive Planungen ad acta gelegt

Die Ausweisung von Flächen für Windenergie beschäftigt die Gemeinde Finnentrop schon seit längerem. Im Februar 2022 hatte die Gemeinde Finnentrop zuletzt die Planungen noch einmal vorangetrieben, Artenschutzprüfungen und ökologische Ersteinschätzungen beauftragt.

Schnell sei laut Raphael Tombergs die Erkenntnis gekommen, dass es keinen Sinn mache, weiter zu planen, da die kommunalen Planungen bis Februar 2024 hätten abgeschlossen sein müssen und nur für einen kurzen Übergangszeitraum bis zum Inkrafttreten des Regionalplans Bestand gehabt hätten. Ende 2022 wurden die aktiven Planungen per Ratsbeschluss ad acta gelegt.

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