Windkraft-Planungen am Oberbecken in Rönkhausen liegen auf Eis

Ratssitzung in Finnentrop


  • Finnentrop, 13.12.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

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 von Symbol © Frank Wagner / lia
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Finnentrop. Nach dem Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss hat am Dienstag, 12. Dezember, auch der Rat der Gemeinde Finnentrop bei sieben Enthaltungen und nach langer Diskussion entschieden, keine weiteren Windkraft-Planungen für den Bereich am Oberbecken in Rönkhausen einzuleiten. Zunächst sollen die Projekte in den drei Suchbereichen Serkenrode, Schöndelt und Ostentrop konkretisiert werden.


Die Enthaltungen kamen vorwiegend von den Gemeindeverordneten aus den betroffen Gebieten im Frettertal, also von von den Planungen Betroffenen. Burkhard Hömberg (CDU) aus Fretter: „Wir gönnen auch andern diese technischen Wunderwerke.“ Werner Hüttemann (CDU) erklärte, er fühle sich als Serkenroder von den Windrädern eingekesselt. „Ich könnte daher gut auf eins der Suchgebiete im Frettertal verzichten. Das Oberbecken ist für mich eine Alternative.“
 
Das sah Günter Linn von der UWG ganz anders. Man habe immerhin zwei Gutachten, die das Oberbecken als Tabuzone einstufen würden. „Warum sollte sich das geändert haben?“ Christian Vollmert der Fraktion der Freien Wähler Für Finnentrop sprach sich gleich gegen die gesamte Windkraft in der Gemeinde aus: „Wir sind gegen die Verspargelung der Landschaft.“
Nagel: Planungshoheit behalten
Die Windwärts Energie GmbH aus Hannover hatte vor wenigen Tagen ihre Planungen für den Bereich westlich, südwestlich und südlich des Oberbeckens in Rönkhausen vorgestellt. Fünf Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von 240 Metern will das Unternehmen hier errichten – und hatte einen Antrag auf die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens zur Ausweisung einer Vorrangfläche für den entsprechenden Bereich gestellt (LokalPlus berichtete). 

Dieser Antrag ist nun erst einmal vom Tisch. Jens Nagel (SPD) machte aber nochmals deutlich, man solle sich aber nicht die Planungshoheit vom Land oder der Bezirksregierung aus der Hand nehmen lassen. Er mahnte gleichzeitig Ruhe und Besonnenheit im Hinblick auf die noch immer in der Schwebe befindliche Regierungsbildung auf Bundesebene und möglicherweise neue Gesetze. „Mal sehen, was da noch kommt“, so Nagel. Dem schloss sich auch Ralf Helmig (CDU) an. Allerdings solle man die Gefahr nicht unterschätzen, dass sich Firmen auch einklagen könnten, wenn man die Hände nur in den Schoss lege.
„Wollen keinen Wildwuchs bei Windkraftanlagen“
Auch bei der anschließenden Fragestunde stand die Windkraft im Frettertal im Vordergrund. Zahlreiche betroffene Bürger waren zur Ratssitzung erschienen und sprachen ihre Ängste und Sorgen auch aus. Bürgermeister Dietmar Heß versprach, die Menschen im Frettertal „auch weiterhin“ über den aktuellen Planungsstand zu informieren. Neue Erkenntnisse lägen aber zurzeit nicht vor. Im März sei eine Einwohnerversammlung geplant.

Ebenso wie zuvor schon Jens Nagel betonte Heß, dass es wichtig sei, die Planungen im Blick und damit die Planungshoheit in Händen zu halten. „Wir sitzen alle in einem Boot. Das sollten wir gemeinsam steuern, um Schlimmeres zu verhindern. Wir alle wollen keinen Wildwuchs bei den Windkraftanlagen in der Gemeinde.“ Wann und ob letztendlich überhaupt Windkraftanlagen in der Gemeinde gebaut würden, könne zum jetzigen Zeitpunkt aber niemand definitiv sagen.
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