Wie aus einer Zwei-Tageswanderung eine Wanderwallfahrt nach Werl wurde
„Pilgern ist nicht angestaubt“
- Finnentrop, 16.04.2022
- Glaube & Religion
Lenhausen. Bei der Erstellung des Wanderplans der SGV-Abteilung Lenhausen hatten Margret und Günter Kramer 1985 die Idee, eine Zwei-Tageswanderung anzubieten, die bereits in den Vorkriegsjahren von Lenhauser Frauen im Rahmen einer Wallfahrt stattfand.
Eine Reihe von vor Ort wirkender Menschen - z.B. die Werler Kapuziner oder Pater Kilian Kirchhoff - haben dazu beigetragen, zum Gnadenbild nach Werl zu pilgern. Manch bedeutende Zeugnisse der inzwischen 360-jährigen Werler Marienwallfahrt sind bis heute vorhanden.
„Die erste Wanderwallfahrt der SGV-Abteilung startete am 5. und 6. Juli 1985 um 6 Uhr mit dem Glockenschlag der Kirchturmuhr. Die Organisation ist bescheiden. Wie bei Wanderern üblich, ist jeder für seine persönliche Ausrüstung und Verpflegung auf der Wanderstrecke verantwortlich“, schrieb Ulrich Fels bereits 2014 im Bildband zur Geschichte der Lenhauser SGV-Wanderwallfahrt nach Werl.
Im Laufe der Jahre gesellten sich immer mehr Pilger aus den Nachbarorten hinzu, sodass das Rosenkranzgebet und die Lieder zur Gottesmutter die Wanderer auf dem mitunter mühsamen Weg ermunterte und so manchen Pilger nach Werl „getragen“ haben.
Aus Anlass der 10. Wanderwallfahrt 1994 wurde auf der „Alten Höhe“, oberhalb von Hellefeld, ein Wegekreuz eingerichtet, dass liebevoll von Lenhauser Familien mithilfe von Spenden errichtet wurde.
Grundsätzlich hat sich die Streckenführung von Lenhausen über Weuspert, Röhrenspring nach Klosterbrunnen, weiter nach Hellefeld und von dort aus zur Übernachtung im SGV-Jugendhof nach Arnsberg (circa 36 Kilometer) im Laufe der Jahre nicht verändert. Am zweiten Tag führt der Weg von Arnsberg über Niederense und Bremen nach Werl (circa 28 Kilometer).
Die Wallfahrt hat sicherlich bewegte Zeiten hinter sich. Zeiten, in denen sich Menschen mit oder ohne Gelöbnis, ganz selbstverständlich auf den weiten Weg machten und Zeiten, in denen das Interesse schwand. Heute liegt Pilgern wieder voll im Trend - ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Motorrad.
Wenngleich das Coronavirus immer noch präsent ist und die neue Wallfahrtsleitung in Werl als auch die SGV-Abteilung an die von der Landesregierung ausgesprochenen Verhaltensanweisungen gebunden sind, soll die 36. Wanderwallfahrt zu Maria Heimsuchung am 1. und 2. Juli stattfinden.
Die SGV-Abteilung wünscht sich, dass die 36. Wanderwallfahrt wieder auf fruchtbarem Boden gedeihen kann. Wer Interesse hat, sich der Wanderwallfahrt anzuschließen, kann alle Infos auf der Homepage der SGV-Abteilung Lenhausen finden.