Vorwürfe der Freien Wähler für Finnentrop lösen deutliche SPD-Kritik aus
Gemeinde Finnentrop schreibt Stelle des Ersten Beigeordneten neu aus
- Finnentrop, 21.02.2017
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion

Finnentrop. Die Gemeinde Finnentrop wird die Stelle des Ersten Beigeordneten neu ausschreiben. Das hat der Rat am Dienstag, 21. Februar, bei vier Gegenstimmen der Freien Wähler für Finnentrop (3) und der UWG beschlossen. Der Antrag der FÜR-Fraktion, die Stelle abzuschaffen, scheiterte damit – und rief gleichzeitig aufgrund diverser Vorwürfe scharfe Kritik der SPD hervor.

Außerdem äußerten die Freien Wähler den Verdacht, dass die Nachfolge von Aloys Weber „intern“ längst geklärt sei. Dabei hätten „parteipolitische Überlegungen“ vermutlich eine entscheidende Rolle gespielt, um den „schwarzen Filz“ in der Gemeinde zu wahren. Die externe Ausschreibung der Stelle geschehe damit nur zum Schein, um die Regeln der Gemeindeordnung einzuhalten, so die FÜR-Fraktion weiter. Die Freien Wähler holten abschließend auch noch gegen die SPD und gegen deren Fraktionsvorsitzenden Jens Nagel persönlich aus. Der Vorwurf: Die Sozialdemokraten hätten es sich im „schwarzen Bett“ gemütlich gemacht, was nicht von einem „eigenen politischen Gestaltungswillen“ zeuge.
Nagel gab auch zu bedenken, dass die Mitarbeiter der Verwaltung „ohnehin schon am Limit arbeiten“. Der SPD-Fraktionsvorsitzende warf den Freien Wählern Polemik vor – und holte dann zum Rundumschlag gegen deren Politikverständnis aus: „Man gewinnt den Eindruck, dass Sie Finnentrop kaputtsparen möchten. Im Vergleich zu anderen Kommunen steht die Gemeinde gut da. Das ist der Verwaltung und vielen Ratsmitgliedern zu verdanken, die hier einfach mal mitanpacken und nicht einfach alles kaputtreden.“ Nagel erntete dafür stürmischen Applaus von seinen Fraktionskollegen und der CDU.
Die Christdemokraten attestierten dem Ersten Beigeordneten Aloys Weber ebenso wie Nagel sehr gute Arbeit. Ein Verzicht auf die Neubesetzung der Stelle sei rechtlich ohnehin nicht zulässig, erklärte CDU-Fraktionschef Ralf Helmig und verwies auf die Gemeindeordnung NRW.
