Dass die Vollsperrung vorübergehend aufgehoben wird, ist somit durch erst einen Zufall publik geworden: den angekündigten Protest besorgter Eltern, deren Kinder nach den Ferien die weiterführenden Schulen in Finnentrop und Attendorn besuchen. Die Schüler sollten alle zeitgleich den Busverkehr ab der Haltestelle „Heggen Bahnhof“ an der Attendorner Straße nutzen.
Hans-Jörg Kubitschek von der Initiative besorgter Eltern sagte am Dienstagnachmittag vor dem Hintergrund der neuen Entwicklung, dass die Unterschriftenaktion gegen den zuvor geplanten Schulerbus-Verkehr nun erst einmal ruhen werde. „Direkt nach der Veröffentlichung bei LokalPlus haben sich Bürgermeisterkandidat Christian Vollmert und Dirk Leibe (Mitglied der Finnentroper CDU-Fraktion (Anm. d. Redaktion) bei uns gemeldet“, so Kubitschek. „Beide haben sich für unser Anliegen eingesetzt. Da nicht nur unsere Kinder, sondern alle Heggener, die auf den Bus angewiesen sind, betroffen sind, setzt man sich nun für eine nachhaltige Planung des Busverkehrs bei der zukünftigen Sperrung ein und arbeitet schon mit DB Regio daran.“
Auf seiner privaten Facebook-Seite wehrt sich Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß gegen die von Eltern erhobenen Vorwürfe gegen die Gemeindeverwaltung. So gebe es im Rathaus mit Alfons Peterschulte als Vertreter des Schulträgers und dem Beigeordneten Aloys Weber (ÖPNV) sehr wohl zuständige Ansprechpartner. „Im Übrigen wird regelmäßig der Bürgermeister bemüht, in diesem Fall scheint das aber unterblieben zu sein", schreibt Heß weiter.
Bei der Einwohnerversammlung in Heggen Anfang Juli habe die Verwaltung bereits darauf hingewiesen, dass der Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) als Verkehrsträger und DB Regio Bus für die „ordnungsgemäße Organisation des Schülerfahrverkehrs verantwortlich" seien. Dennoch habe die Gemeinde Finnentrop nun „eklatante Verbesserungen" der Situation erreicht, die DB Regio Bus am Montag, 3. August, schriftlich zugesagt habe.
In einem von Heß veröffentlichten Ausschnitt aus einer E-Mail von DB Regio Bus heißt es: „Bei der Hinfahrt zum Schulbeginn und der Rückfahrt nach der 8. Stunde wird die BRS (Busverkehr Rhein-Sieg, Anm. d. Red.) alle Haltestellen in Heggen bedienen können." Aufgrund eines knappen Zeitplans sei das nach der sechsten Schulstunde allerdings nicht möglich. Abhilfe könnte ein Bus der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd (VWS) schaffen, der um 12.50 vom Schulzentrum Finnentrop nach Attendorn fahre. Diese Alternativlösung müsse die Gemeinde aber mit dem VWS besprechen.
„Sollte dies nicht möglich sein, müssen die Schüler nach der 6.Stunde in Heggen am Bahnhof aussteigen und fußläufig nach Hause gelangen. Dieser Fußweg beträgt ca 2 Km
und ist jedem Schüler zumutbar!“, heißt es in dem Schreiben von DB Regio zum Schluss. (pri)