thyssenkrupp Steel in Finnentrop verhalten optimistisch

Baradari sprach mit Betriebsrat


Ramazan Olmaz, Volker Funke, Nezahat Baradari und Bernd Sasse (von links) vor dem thyssenkrupp-Werk in Finnentrop. von Büro Nezahat Baradari MdB
Ramazan Olmaz, Volker Funke, Nezahat Baradari und Bernd Sasse (von links) vor dem thyssenkrupp-Werk in Finnentrop. © Büro Nezahat Baradari MdB

Finnentrop. Die „große Politik“ stand im Vordergrund, als die Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari jüngst mit dem geschäftsführenden Betriebsrat im Finnentroper Werk des größten deutschen Stahlherstellers thyssenkrupp Steel zusammentraf. Nach einem Gedankenaustausch mit Bernd Sasse, Betriebsratsvorsitzender, dem stellvertretenden Vorsitzenden Volker Funke und Betriebsratsgeschäftsführer Ramazan Olmaz stand auch eine Betriebsbesichtigung auf dem Programm.


Das Ziel sei für thyssenkrupp Steel klar, so Sasse: Der Weg in eine klimaneutrale Stahlproduktion ist alternativlos. Von 2026 bis zum Jahr 2034 entfällt sukzessive die freie Zuteilung von C02-Zertifikaten, das sind die sogenannten Emissionsberechtigungen.

Wird die Transformation seitens der Politik nicht begleitet und gefördert, würde die Stahlindustrie aus Deutschland abwandern und womöglich in anderen Ländern eben nicht klimaneutral produzieren. Hier gelte es die Stahlindustrie mit allen Standorten und deren Arbeitsplätzen langfristig zu sichern.

Unterstützung der Politik nötig

Bei der Transformation brauche thyssenkrupp Steel die Unterstützung durch die Politik, sind die Betriebsräte überzeugt. Denn nur mit den richtigen Rahmenbedingungen könne die Transformation der Stahlindustrie gelingen. Als positiven ersten Schritt betrachtet Sasse die Zusage von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, thyssenkrupp beim Umbau hin zu „grünem Stahl“ zu unterstützen.

„Ihn nehmen die Stahlkocher jetzt zu Recht beim Wort“, so Baradari, „und fordern eine rasche Genehmigung der geplanten Förderung.“ Während die Landesregierung Subventionen von bis zu 700 Millionen Euro zugesagt hat, erwarten die Stahlkocher jetzt noch rund 1,3 Milliarden Euro vom Bund, macht zusammen 2 Milliarden Euro. Aber es ist im Gesamtkonzept nur eine „erster Schritt“, ist Sasse überzeugt. Baradari sagte den Finnentroper Betriebsräten ihre Unterstützung zu, auch vor Ort in Finnentrop.

Weg zum grünen Stahl alternativlos

Auch für Finnentrop gilt: Der Weg vom grauen hin zu grünem Stahl gilt als alternativlos. Gelinge der Übergang nicht, „wird der graue Stahl für das Unternehmen immer teurer“ (Sasse). Auch in Hinblick auf die weitere sogenannte Dekarbonisierung plant man in Finnentrop für die Zukunft. Das Finnentroper Werk wird derzeit mit Gas betrieben, der Wechsel hin zu Wasserstoff oder die Elektrifizierung der Öfen wird wohl ungeheure, aber unabwendbare Investitionen zur Folge haben.

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