Thyssenkrupp: Neunjährige Garantie für Jobs und Werke
Stahlkonzern und Arbeitnehmer einigen sich
- Finnentrop, 22.12.2017
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
![von Symbol IHK Siegen](https://media1.lokalplus.nrw/articles/2017/12/20513/87390-82834-w-92141.webp)
Finnentrop/Essen. Einigung kurz vor Weihnachten: Im Streit um die geplante Fusion von Thyssenkrupp und Tata haben sich der Essener Stahlkonzern, die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat jetzt auf eine knapp neunjährige Jobgarantie für Arbeitnehmer verständigt. Auch die deutschen Werke des Konzerns sollen so lange von Schließungen verschont bleiben.
Lediglich für die Betriebsteile in Bochum, Eichen und Hüttenheim steht Ende 2020 eine Wirtschaftlichkeitsprüfung an, für die Werke gilt aber eine Garantie bis zum Jahresende 2021. Ein weiterer Teil der Vereinbarung laut IG Metall: Thyssenkrupp soll seinen 50-Prozent-Anteil bei einer Fusion für mindestens sechs Jahre behalten und jährlich 400 Millionen Euro in die Standorte zu investieren – mindestens.
Im Januar sollen die Arbeitnehmer an den einzelnen Standorten über die jetzt ausgehandelten Bedingungen für die geplante Fusion abstimmen.
Stellungnahme des DGB Südwestfalen
Der Gewerkschafter freut sich über das nunmehr erzielte Ergebnis vor Ablauf eines Ultimatums seitens der Arbeitnehmervertreter gegenüber dem Vorstand zum Abschluss der Verhandlungen. Degenhardt: „Die zugesagten Beschäftigungsgarantien und Standortsicherungen plus Zukunftsinvestitionen sind ein Lichtblick zum Weihnachtsfest für die Kolleginnen und Kollegen von Thyssen-Krupp in unseren heimischen Werken in Eichen, Ferndorf und Finnentrop und für viele weitere tausende Beschäftigte deren Existenz von den Arbeitsplätzen im Stahlbereich abhängt. Viele können nun Weihnachten und den Jahreswechsel mit ihren Familien friedlich und entspannt feiern und vorerst sorgenfreier in die Zukunft blicken.“
Sicher ist sich der DGB-Mann auch darüber, dass das Verhandlungsergebnis ohne das große Engagement vieler regionaler Akteure, so nicht zu Stande gekommen wäre.
„Resolutionen und Gipfeltreffen sind kein Allheilmittel, aber sie bringen zum Ausdruck, dass eine ganze Region fest zusammensteht und gemeinsame Anliegen und Forderungen artikuliert. Das stärkt den Beschäftigten den Rücken und kann auch von Konzernspitzen nicht einfach ignoriert werden. Wir haben als Region damit auch vorerst einen großen Beitrag in Richtung Beschäftigungs- und Standortsicherung geleistet“, so Ingo Degenhardt.