Theater: „Käthe holt die Kuh vom Eis“ begeistert Zuschauer

Sauerland-Komödie hätte größeres Publikum verdient


  • Finnentrop, 25.03.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Die Schauspieler lieferten eine formidable Vorstellung ab. von Barbara Sander-Graetz
Die Schauspieler lieferten eine formidable Vorstellung ab. © Barbara Sander-Graetz

Ostentrop. Es hätten mehr Zuschauer sein können, viel mehr. Freie Plätze gab es genügend. Doch als sich pünktlich um 19.30 Uhr am Freitag, 24. März, der Vorhang im Doarphuis Ostentrop hob, war nur eine kleine Gemeinde zusammengekommen um zu sehen, wie Kähte die Kuh vom Eis holt. Dabei haben alle die, die nicht da waren, Theater vom Feinsten verpasst.


Die Knaller-Komödie „Käthe holt die Kuh vom Eis“ ist eine humorvolle Hommage an das Sauerland und wurde von William Danne geschrieben. Der ist nicht nur Autor, sondern auch Regisseur und Hauptdarsteller zugleich. Die Geschichte ist schräg und mit charmant- eigenwilligem Lokalkolorit: Auf einem heruntergewirtschafteten Bauernhof, gleich hinter Kuhschitt-Hagen, bietet Bäuerin Käthe gestressten Großstädtern Erlebnisurlaub zwischen Kuhstall und Misthaufen.

Auf ihre einladende Annonce „Komm zu Käthe – hier kannse wat erleben!“ machen sich ein verlorener Berliner („dat Bürschchen“) eine überdrehte Frankfurterin („Oh, ich bin eigentlich Heidi“), ein schnöseliger Wiener (herrlich überdreht mit Vokuhila) und eine herrische Bochumerin auf den Weg ins Sauerland. Vier urbane Lebensentwürfe treffen auf „sauerländer Temperament“ und den ganz eigenen Charme von Käthe. Als die ersten Fetzen fliegen, flattert auch noch ein Pfändungsbescheid auf den Hof. Mit einer gewagten Idee versucht Käthe, die Pleite ihres Hofes abzuwenden. Das vegane Rotkäppchen ist da nur einer von vielen schrägen Einfällen.
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Interaktive Unterhaltung
Gefragt ist auch das Publikum. Das darf nicht nur zuschauen und genießen. So trinkt Käthe zwischendurch mit Eugen Müller, Zuschauer in der ersten Reihe, erst einmal einen Schnaps und die Zuschauer müssen als „Schafe“ auch den Ententanz mitmachen. Da der Spaß eindeutig überwiegt und das Stück richtig gute Laune macht, hält es niemanden auf den Stühlen. Der lang anhaltende Applaus am Ende zeigt: einfach nur gelungen!
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