Strahlemännchen: Neues Haus fast fertig - Sorge um Spenden

Erholung für Familien in Heggen


  • Finnentrop, 01.01.2023
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Bis auf ein paar Restarbeiten ist das Haus von Strahlemännchen in Heggen fertig. Im Frühjahr können die ersten Familien dort ein paar TAge abschalten. von Nicole Voss
Bis auf ein paar Restarbeiten ist das Haus von Strahlemännchen in Heggen fertig. Im Frühjahr können die ersten Familien dort ein paar TAge abschalten. © Nicole Voss

Heggen. Optimismus ist ein Lebensmotto von Eric Junge. Mit beeindruckendem Engagement setzen er und seine Frau Joanna sich für kranke Kinder und ihre Familien ein und können sich auf die Spenden zahlreicher Unterstützer verlassen. Zurückblickend auf das Jahr 2022 stellt Eric Junge fest, dass Strahlemännchen einige Einbußen hinnehmen musste. Seine Befürchtungen gehen dahin, dass sich das im neuen Jahr fortsetzt.


Dabei ist der Verein auf finanzielle Zuwendungen angewiesen. Das neue Haus in Heggen schlägt mit fast einer Million Euro zu Buche. Das Gebäude mit zwei Wohnungen soll als Ergänzung zu den fünf Häusern des Vereins im „Rabaukenland“ in Wörmge dienen. In Heggen soll insbesondere Familien mit Kindern, die einen erhöhtem Pflegebedarf haben, die Möglichkeit gegeben werden, bei einem Kurzurlaub vom aufreibenden Alltag abzuschalten.

Das größte Projekt in der 20-jährigen Vereinsgeschichte ist nach etwa 18 Monaten bis auf ein paar Kleinigkeiten fertiggestellt. Bei der Einrichtung, die überwiegend aus Holz gestaltet wurde, wurden in Absprache mit der Innenarchitektin auch gestalterische Details berücksichtigt und umgesetzt.

Kristina Hasenohr und ihre Tochter Ida fühlen sich bei Joanna (m.) und Eric Junge wohl. Das Foto zeigt eines der Wohnzimmer im neuen Haus. von Nicole Voss
Kristina Hasenohr und ihre Tochter Ida fühlen sich bei Joanna (m.) und Eric Junge wohl. Das Foto zeigt eines der Wohnzimmer im neuen Haus. © Nicole Voss

Es ist ein Haus zum Wohlfühlen, mit zwei Wohnungen á 100 Quadratmetern für zwei Familien. Details wie die Möglichkeit, Pflegebetten auf die Terrasse zu fahren, damit die kranken Kinder die Sonnenstrahlen genießen können, wurden auch berücksichtigt. Das Haus ist barrierefrei, bietet Gartenfläche und fügt sich gut in die Straße ein.

Was fehlt, sind noch die Gartenausstattung mit einer Nestschaukel und Spielgeräten, die Balkonverglasung und Jalousien. Zu einem Besuch im neuen Haus wurden bereits Kristina Hasenohr und ihre Tochter Ida aus Melle bei Osnabrück begrüßt. Die Familie ist seit einigen Jahren mit ihren zwei kranken Kindern in turnusmäßigen Abständen im Rabaukenland in Wörmge zu Gast.

Barrierefrei und behindertengerecht sind viele Details berücksichtigt, die auch für Ida wichtig sind. von Nicole Voss
Barrierefrei und behindertengerecht sind viele Details berücksichtigt, die auch für Ida wichtig sind. © Nicole Voss

Kristina Hasenohr berichtet davon, dass Kinderhospize in Niedersachsen schon teilweise schließen müssen, da es an Betreuungspersonal mangelt. Beim Kurzurlaub im Sauerland tankt die Familie wieder auf und Kristina Hasenohr erklärt mit einem Strahlen im Gesicht: „Das ist unsere zweite Heimat.“

Für das stagnierende Spendenaufkommen hat Eric Junge eine plausible Erklärung: „Die Menschen haben nach der Pandemie, dem anhaltenden Krieg und der ungewissen Zukunft Angst. Oft bleibt einfach nichts mehr übrig zum spenden. Da haben wir natürlich die Sorge, dass sich das im Jahr 2023 fortsetzt.“

Wie im Urlaub. von Nicole Voss
Wie im Urlaub. © Nicole Voss

Mit Blick auf das Engagement, mit dem seine Frau Joanna und er seit der Gründung von Strahlemännchen vor 20 Jahren beeindrucken, hat sich einiges verändert. Bei ihrem Vorsatz „Herzenswünsche“ zu erfüllen, muss sich der Verein in gewisser Weise neu aufstellen.

Zielten die Wünsche früher auf Treffen mit Promis, Stadion- und Freizeitparkbesuche ab, sind es heute oft Stars in den sozialen Medien, die das Interesse der Kinder und Jugendlichen wecken. „An die kommt man oftmals schlecht dran“, verrät Eric Junge.

Der Blick in eins der schön gestalteten Schlafzimmer. von Nicole Voss
Der Blick in eins der schön gestalteten Schlafzimmer. © Nicole Voss

Ihr Herzensprojekt „Strahlemännchen“ beinhaltet eine große Herausforderung für Joanna und Eric Junge. Mit überzeugendem Optimismus macht Eric Junge seine Intention klar: „Es geht uns um die Entlastung der Familien und die Förderung der Lebensqualität.“

Neben fehlenden Abschaltmöglichkeiten ist auch die Mobilität für einige Familien ein Problem. Auch da greift Strahlemännchen ins buchstäbliche Rad und stellt (rollstuhlgerechte) Autos zur Verfügung, deren Anschaffung sich die Familien oftmals nicht leisten können. Um sich noch professioneller aufzustellen, wurde eine Pflegeberaterin eingestellt.

Der Verein hat sich eben in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer weiter entwickelt, um bestmögliche Unterstützung für alle Familien mit gehandicapten Kindern zu bieten. Dafür legen sich Joanna und Eric Junge täglich ins Zeug.

Spenden

Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem

IBAN: DE78 4625 1630 0003 79

Auf der Internetseite gibt es zusätzlich einen Button, über den Spenden direkt möglich ist.


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