SGV Bamenohl: Man gerät schnell in Vergessenheit

LP blickt hinter verschlossene Türen - in einer SGV-Abteilung


  • Finnentrop, 17.05.2021
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  • Von Nicole Voss
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Ulla Rau und Martin Jost freuen sich, wenn die SGV-Hütte wieder geöffnet werden darf und die Aktivitäten fortgesetzt werden. Der Spielplatz wird auch während der Schließung genutzt. von Nicole Voss
Ulla Rau und Martin Jost freuen sich, wenn die SGV-Hütte wieder geöffnet werden darf und die Aktivitäten fortgesetzt werden. Der Spielplatz wird auch während der Schließung genutzt. © Nicole Voss

Finnentrop. Die Idylle an der SGV-Hütte in Bamenohl ist beeindruckend. Die Vögel zwitschern und drumherum ist alles grün. Auf den ersten Blick erholsam. Doch Ulla Rau, Kassiererin, und Martin Jost, Schriftführer und Jugendgruppenleiter, ist es zu ruhig.


Seit fast einem Jahr herrscht zwangsweise Stillstand. Keine Übernachtungen, keine Wanderungen und keine Angebote für die Kinder und Jugendlichen. Die 27 Betten und zehn Notbetten bleiben leer. Gebuchte Übernachtungen mussten storniert oder umgebucht werden.

Dabei machen die Übernachtungszahlen in der SGV-Hütte Bamenohl zehn bis 15 Prozent der gesamten Übernachtungen in der Gemeinde Finnentrop aus. Finanzielle Schäden entstehen dem Verein durch den Stillstand allerdings nicht. Bis auf eine Reinigungskraft wird alles ehrenamtlich gestemmt.

Zehn bis 15 Prozent der Übernachtungen in der Gemeinde Finnentrop finden in der SGV-Hütte Bamenohl statt. von Nicole Voss
Zehn bis 15 Prozent der Übernachtungen in der Gemeinde Finnentrop finden in der SGV-Hütte Bamenohl statt. © Nicole Voss

Aber der Verein verschwindet nach Meinung von Ulla Rau und Martin Jost ein Stück weit aus der Öffentlichkeit. „Man gerät schnell in Vergessenheit“, befürchtet Martin Jost.

Auch die Öffnungszeiten an den Wochenende entfallen. „Es ist traurig. Für einige unserer Mitglieder ist das sonntägliche Verweilen bei Kaffee und Kuchen zum festen Bestandteil ihres Kalenders geworden. Wir würden so gerne öffnen, aber dürfen leider nicht“, so Ulla Rau. Auch das beliebte Oktoberfest und die zahlreichen Wanderungen fallen aus.

Erheblicher Einschnitt in Freizeitgestaltung

Für die Kinder und Jugendlichen der Nachwuchsgruppen bedeutet der Lockdown einen erheblich Einschnitt in ihre Freizeitgestaltung. Die starken Gruppen stellen sich ihr Programm selbst zusammen. Martin Jost, der bei der Leitung der Gruppen von seiner Frau Sylvia unterstützt wird, achtet darauf, dass das Wandern – ganz im Sinne des SGV - nicht zu kurz kommt.

Nach dem ersten Lockdown hatten die Verantwortlichen einiges dafür getan, die Hygienevorschriften umzusetzen, schafften Desinfektionsmittel und -spender an und investierten einen vierstelligen Betrag – dann kam die endgültige Schließung.

Klare Aussagen wären wünschenswert

Sollten die Zahlen weiter sinken und der Lockdown beendet werden, haben die Ehrenamtlichen einiges zu tun. Die Getränkebestände müssen aufgefüllt und der Besen geschwungen werden. „Kein Problem. Die Mitglieder brennen darauf, wieder etwas tun zu dürfen“, erklärt Martin Jost, der sich jedoch von der Politik klare Ansagen wünscht. Ein Öffnen und wieder Schließen helfe keinem.

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