Selbsthilfegruppe „ADele-mit Alzheimer und Demenz leben“
Angehörigen helfen
- Finnentrop, 16.08.2018
- Von Barbara Sander-Graetz
Barbara Sander-Graetz
Redaktion
Finnentrop. Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend leiden rund 1,7 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Zahl der Erkrankten insgesamt bis zum Jahr 2050 auf rund drei Millionen erhöht. Aber nicht nur für den Erkrankten verändert sich das ganze Leben, auch für die Angehörigen ist nichts mehr, wie es einmal war.
Seit einem Jahr kann jeder, der Hilfe sucht, zu ADele kommen. „Wir sind eine unabhängige Selbsthilfegruppe“, sagen die Gründerinnen. Darauf legen die Frauen Wert. „Wir gehören keiner Organisation oder Konfession an. Die Teilnahme hier ist kostenlos und unverbindlich.“
Dabei ist es ganz wichtig, in Kontakt mit der Familie, Freunden und Nachbarn zu bleiben. Die pflegenden Angehörigen dürfen sich nicht selbst vergessen. Sie sollten guten Gewissens bestehende Entlastungsangebote nutzen, denn dadurch können sie auch eine kleine Auszeit erhalten. „Aber“, ergänzt Angelika Heuel, „mit den Auszeiten ist das nicht so einfach. Sie können nicht einfach irgendjemanden zu dem Dementen setzen. Alle Veränderungen, alles Fremde macht Angst.“
„Neben der ganzen Pflege kommt oft der Kampf mit Krankenkassen, Ärzten oder dem medizinischen Dienst hinzu. Das kostet oft Geduld und Zeit. Ich habe Stunden in Telefonwarteschleifen verbracht“, so Silvia Reinecke.
Zunächst hoffen die Frauen, dass zum nächsten Treffen am Dienstag, 28. August, möglichst viele Interessierte kommen, denn aus gemeinsamer Betroffenheit entwickelt sich Solidarität, Verständnis und gegenseitige Hilfe. In Gesprächen werden Informationen zur Krankheit, ihrem Verlauf und über die praktischen Erfahrungen im Pflegealltag ausgetauscht. Regelmäßigen Gruppentreffen heben unfreiwillige Isolation auf und geben das Gefühl des „Verstandenwerdens“.
Weitere Infos:
Tel. Nr. 0171 261 9399
Mail: SHG-Adele@t-online.de