Rückläufiger Stahlverkauf bei Thyssenkrupp

Bleibt der Standort Finnentrop erhalten?


Schon mehrfach wurde bei Thyssenkrupp in Finnentrop gestreikt. Politiker machen sich stark für den Erhalt des Standorts. von Nicole Voss
Schon mehrfach wurde bei Thyssenkrupp in Finnentrop gestreikt. Politiker machen sich stark für den Erhalt des Standorts. © Nicole Voss

Finnentrop. Bei Thyssenkrupp in Finnentrop könnte es ans Eingemachte gehen: Der traditionsreiche Stahlkonzern verkauft deutlich weniger Stahl als geplant und wird deshalb kräftig sparen müssen - mit ungewissem Ausgang für den Standort in Finnentrop.


Grund genug für den heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Florian Müller, den CDU-Landtagsabgeordneten Jochen Ritter und Finnentrops Bürgermeister Achim Henkel mit dem Betriebsratsvorsitzenden Bernd Sasse, seinem Stellvertreter Volker Funke und dem 1. Bevollmächtigten der IG Metall Andre Arenz ins Gespräch zu kommen.

Überkapazitäten aus China, teurer Strom, hohe Abgaben und viel Bürokratie in Deutschland: Die Ursachen für den geringeren Stahlabsatz bei ThyssenKrupp sind vielfältig. Klar ist nur: So wird es nicht weitergehen können. Der Konzern muss sparen, um auch künftig wettbewerbsfähig zu sein.

Mehr als 200 Beschäftigte

Der heimische Bundestagsabgeordnete Florian Müller (CDU) machte dann auch gleich klar: „Mir ist wichtig, dass wir in Deutschland auch in Zukunft ein Industrie- und Produktionsland bleiben. Denn gerade die industriellen Arbeitsplätze haben im Sauerland für Wohlstand gesorgt und sind ein wichtiger Teil des Sauerländer Erfolgsrezeptes.“

Zurzeit sind am Finnentroper Standort von ThyssenKrupp mehr als 200 Personen beschäftigt. Insgesamt beschäftigt der Konzern in seiner Stahlsparte weltweit rund 26.000 Mitarbeiter. Die 230 Beschäftigten in Finnentrop produzieren feueraluminiertes Feinblech, das vor allem im Karosseriebau der Automobilindustrie eingesetzt wird.

Wichtig die Geschichte fortzuschreiben

„Die Sorgen, die wir bei ThyssenKrupp zurzeit erleben zeigen, wie wichtig wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen an unserem heimischen Wirtschaftsstandort sind.

NRW unterstützt thyssenkrupp Steel mit 700 Mio. Euro Das ist die größte Förderung in der Geschichte des Landes und zeigt: wir wollen die Stahlindustrie einschließlich der damit verbundenen Wertschöpfungsketten im Land halten“, so Jochen Ritter.

Für Achim Henkel gehört ThyssenKrupp zur Finnentrop: „Hier werden seit über 150 Jahren gut bezahlte Arbeitsplätze angeboten. Uns ist es wichtig, dass die Geschichte noch lange fortgeschrieben wird.

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