Pumpspeicherwerk Rönkhausen: Betrieb bis 2030 gesichert

Mark E und STAWAG kooperieren


Läuft bis mindestens 2030 weiter: das Pumpspeicherwerk in Rönkhausen. von Ina Hoffmann
Läuft bis mindestens 2030 weiter: das Pumpspeicherwerk in Rönkhausen. © Ina Hoffmann

Rönkhausen. Das Pumpspeicherwerk (PSW) in Rönkhausen bleibt in Betrieb – und zwar bis mindestens 2030. Möglich wird das durch eine Zusammenarbeit des bisherigen Eigentümers, der Mark-E-Aktengesellschaft, und der Stadtwerke Aachen AG (STAWAG), die sich auf ein Pachtmodell geeinigt haben. Knapp 25 Millionen Euro sollen in die Anlage investiert werden. Die entsprechenden Verträge sind jetzt unterzeichnet worden.


„Wir sind sehr froh, dass mit der Kooperation die notwendige Investition und letztlich so ein langfristiger Weiterbetrieb des PSW gesichert ist. Heute ist ein guter Tag für die Energiewende“, wird Erik Höhne, Sprecher des Vorstands der Enervie-Gruppe, in einer Pressemitteilung von Mark E zitiert. Weil die regenerative Stromerzeugung zunehmend zu Schwankungen bei der Energieeinspeisung führe, sei das Pumpwerk wichtig, um „langfristig gesicherte Flexibilität“ garantieren zu können. Bei Mark E handelt es sich um einen regionalen Energieversorger mit Sitz in Hagen, der eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Enervie Südwestfalen Energie und Wasser AG ist.

„Wir haben schon lange nach Möglichkeiten gesucht, in Speichertechnologien zu investieren. Die Kooperation beim Pumpspeicherwerk in Rönkhausen ist dabei ein wichtiger Schritt“, wird darüber hinaus Dr. Christian Becker, Vorstand der STAWAG, zitiert. Von der Zusammenarbeit verspricht sich Verhandlungsführer Markus F. Schmidt von Enervie zudem „für beide Partner neue energiewirtschaftliche Chancen“. Auch Arbeitsplätze würden durch das Modell gesichert werden.
Investitionen in Höhe von rund 25 Millionen Euro
Wie aus der Pressemitteilung weiter hervorgeht, erhalten beide Unternehmen jeweils 50 Prozent an der neu gegründeten PSW-Besitzgesellschaft. Für Vermarktung und Betriebsführung bleibt Mark E verantwortlich. Außerdem kündigen beide Unternehmen für dieses Jahr „umfangreiche Sanierungs- und Revisionsmaßnahmen“ sowie eine Erweiterung der Speicherkapazität an. Kostenpunkt: rund 25 Millionen Euro, die über eine Projektfinanzierung bereitgestellt würden.

STAWAG und Mark E hatten sich nach eigenen Angaben bereits im vergangenen Jahr auf einen gemeinsamen Weiterbetrieb des Pumpspeicherkraftwerks in Rönkhausen geeinigt. Nach den Räten der Kommunen hätten auch das Kartellamt und die Bezirksregierung dem Vorhaben zugestimmt.
Hintergrund: Das Pumpspeicherwerk

Das Pumpspeicherwerk am Standort Rönkhausen wurde 1969 in Betrieb genommen, hat eine Leistung von 140 Megawatt (MW) und ist eines von zwei Pumpspeicherkraftwerken in Nordrhein-Westfalen. Das Oberbecken liegt auf einer Höhe von 570 ü. NN auf dem Dahlberg. Das Unterbecken liegt 270 m tiefer im Tal. Mit überschüssigem Strom wird Wasser zum Oberbecken gepumpt. Wird Strom benötigt, wird das Wasser über Turbinen zum Unterbecken hinabgelassen, um auf diese Weise Strom zu erzeugen. Schwankungen bei der Stromnachfrage und dem Dargebot von Sonnen- und Windenergie können so flexibel ausgeglichen werden. Pumpspeicherkraftwerke sind die derzeit die kostengünstigste Technologie zur mittelbaren Speicherung großer Strommengen. Sie werden auch zukünftig eine wichtige Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung der Energiewende spielen. (Quelle: Mark E)
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