Pastorat in Schönholthausen soll Ort der Begegnung bleiben

Investoren mit Konzept


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Das Pastorat in Schönholthausen soll ein Ort der Begegnung mit altersgerechten Wohnungen werden. von Nicole Voss
Das Pastorat in Schönholthausen soll ein Ort der Begegnung mit altersgerechten Wohnungen werden. © Nicole Voss

Schönholthausen. Schon bevor Stefan Rüßmann, Inhaber der gleichnamigen Dachdeckerei und Zimmerei, und sein Mitarbeiter Ludger Schmidt ihr Gebot für das Pastorat in Schönholthausen abgaben, hatten sie ein schlüssiges Konzept für die zukünftige Nutzung des Gebäudes und des Umfeldes ausgearbeitet.


In dieser Woche erhielten sie vom Kirchenvorstand den Zuschlag. Dem muss das Generalvikariat in Paderborn noch zustimmen. Die Gemeinde Finnentrop hatte sich ebenfalls für den Kauf beworben (wir berichteten).

Das Konzept der Investoren sieht in erster Linie sechs altersgerechte, barrierefreie Wohnungen zwischen 50 und 70 Quadratmetern vor. „Wir möchten den älteren Menschen aus unserem Kirchspiel die Möglichkeit geben, auch im Alter in ihrer gewohnten Umgebung bleiben zu können. Viele Jahrzehnte hier gelebt zu haben und dann wegziehen zu müssen, ist Höchststrafe“, erklärt Stefan Rüßmann.
 von Nicole Voss
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Gegenstand des Konzeptes ist es auch, den Bewohnern einen Service, vom Einkaufen, über Putzen bis hin zur Essensanlieferung bieten zu können. Im Gegenzug sind sich die Investoren sicher, mit diesem Vorstoß auch Wohnraum für junge Menschen zu schaffen, die gerne bleiben möchten.

Ebenso wichtig ist es Stefan Rüßmann und Ludger Schmidt, den „Geist des Hauses“ zu erhalten. „Wir möchten keine Bienenwaben als Wohnungen, sondern einen Ort schaffen, in dem Begegnungen stattfinden können“, hebt Stefan Rüßmann hervor. Soll heißen: Die Bücherei bleibt als Gemeinschaftsraum erhalten. Dort können die älteren Bewohner – falls gewünscht - auch  Karten spielen, sich unterhalten und einfach gemeinsam Zeite verbringen.
Adventssingen und Dorffest vorstellbar
Die Gemeinde Finnentrop, die mit dem Pastorat ein Dorfhaus mit Dorfplatz angedacht hatte, hat damit den Zuschlag nicht erhalten. Den leichten Unmut hat Stefan Rüßmann bereits gemerkt und betont: „Wir sind keine Heuschrecken. Wir sind heimische, bodenständige Familien und wollen dem Ort und den Menschen etwas Gutes tun. Wir möchten ein Miteinander in einem offenen Haus und dieses mit Leben füllen.“

Vorstellbar sind für die Investoren auch ein Dorffest, Adventssingen, Waffelbacken der Kommunionkinder oder ähnliches. Doch zunächst wird viel Geld in die Hand genommen, um die Vorsätze umzusetzen.
Hohe Summen investieren
Stefan Rüßmann und Ludger Schmidt wissen, dass eine hohe Summe erforderlich ist, um das Gebäude, unter energetischen Aspekten und unter Beachtung des Denkmalschutzes, umzubauen, das Dach zu sanieren und weitere Maßnahmen umzusetzen.

Da das Pastorat zukünftig nicht mehr als Priesterwohnung benötigt und seitens des Erzbistums nicht mehr bezuschusst wird, hatte sich die Kirchengemeinde zum Verkauf entschieden.
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