Neue Schützenkönigin in Serkenrode zu Tränen gerührt
Kaiser, König und Jungschützen-König ermittelt
- Finnentrop, 19.06.2023
- Schützenfest
- Von Claudia Wichtmannund Nils Dinkel
Serkenrode. Das ging schnell: Nach 35 Minuten und 82 Schuss hat Björn Schmitt-Degenhardt den Serkenroder Schützenadler von der Stange geholt. Nachdem sich am Samstagabend Herbert Schmidt-Holthöfer den Kaisertitel und Adrian Berkowitz die Jungschützenkette geholt haben, komplettierte der 37-jährige die Majestäten am Montag, 19. Juni, unter der Vogelstange.
Der neue Regent konnte sich gegen Frank Schmitt-Degenhardt durchsetzen und machte den entscheidenden letzten Schuss. Seine Ehefrau Elisabeth ist die Königin an seiner Seite und konnte die Freudentränen über ihren Neu-König nicht verbergen. „Schützenfest ist einfach mein Fest!“, freute sie sich mit strahlendem Lächeln.
Der neue Regent gehört seit circa 18 Jahren zur Schützenbruderschaft St. Johannes Serkenrode. Björn Schmitt-Degenhardt liebt die gute Küche - sein Beruf ist auch sein Hobby. Er ist Koch im Familienbetrieb Landgasthof Schmitt-Degenhardt.
Seine 35-jährige Frau ist Lehrerin an der Sekundarschule Hundem-Lenne in Meggen. Die beiden haben eine vier Jahre alte Tochter und einen zweijährigen Sohn. Unter der Schützenstange ließ das Königspaar seiner Freude freien Lauf. „Wir freuen uns auf die Zeit als Königspaar und würden es schön finden, wenn das ganze Dorf das Schützenfest wieder zusammen feiert!“
Bereits am Samstagabend, 17. Juni, ist es an der Vogelstange in Serkenrode heiß her gegangen, als das Dorf einen neuen Kaiser und auch einen neuen Jungschützenkönig ermittelte. Beim Kaiserschießen war es am Ende ein Zweikampf zwischen Georg Schmitt-Degenhardt und Herbert Schmidt-Holthöfer, den Letztgenannter mit dem 102. Schuss für sich entschied.
15 Jahre nach seinem Königstitel jubelten er und seine Frau Andrea erneut. Insbesondere, weil Georgs Vater Heinrich Schmidt-Holthöfer in diesem Jahr 30-jähriges Kaiserjubiläum feiert und sein verstorbener Schwiegervater Josef Schmitt-Degenhardt vor 40 Jahren als König regierte.
Das Kaiserpaar hat drei Söhne - Philipp, Felix und Max. Die Familie lebt im benachbarten Dorf Ramscheid. Der 59-jährige Sägewerks-Besitzer ist seit 41 Jahren im Schützenverein Serkenrode aktiv. Des Kaisers Herz schlägt für den Sport: Er ist erster Vorsitzender des SV Serkenrode und zudem „Fachschaftsleiter Fußball“ im Finnentroper Gemeindesportverband.
Zuvor erfreuten sich Dirk Schmitt-Degenhardt (Apfel) und Norbert Reuter (Zepter) über die Insignien. Das Zepter schoss der spätere Kaiser Herbert Schmidt-Holthöfer.
Noch vor dem Kaiserschießen hat die Nachwuchsabteilung des Schützenvereins Serkenrode seien neuen Jungschützenkönig ermittelt: Adrian Berkowitz räumte hier den Kugelfang leer. Er stach seinen Mitbewerber Erik Florath mit 82 Schuss aus. Der 20-jährige wählte Jule Mosler aus Rönkhausen zur Königin. Sie ist 17 Jahre alt und geht noch zur Schule.
Richtig geplant hatte er seinen Königstitel nicht. „Als wir dann aber nur noch zu zweit unter der Vogelstange standen, wollte ich es auch durchziehen. Jetzt freue ich mich sehr, dass ich es geschafft habe.“ Das Schießen sei spannend gewesen, erzählt er. „Am Ende hätte es mit jedem Schuss passieren können.“
Adrian Berkowitz spielt Fußball bei der SG Serkenrode/Fretter. Beim Schießen sicherte sich Jona Mertens den Apfel, Rafael Wolf-Seara das Zepter und Tim Feldmann die Krone.
Kleine Schützenfest-Anekdote: Nur noch einer von wenigen Kaugummi-Automaten in Deutschland stand in Serkenrode. Nachdem dieser im vergangenen Jahr durch diverse Umstände das zeitliche segnete, beschlossen Stefan Schauerte und Alexander Bayer vom Musikverein einen neuen Automaten zu organisieren.
Dieser wurde kurz nach dem Königschießen mit einem Traktor von Rainer Jostes unter großem Jubel und zur Überraschung und Freude der Serkenroder an die Vogelstange geliefert. Natürlich durfte der neue König ihn einweihen und sich als erster einen Kaugummi ziehen.