Nach zehn Jahren:Letzte Jugendvesper in Heggen

XXL-Format zum Motto „Dem Leben gewachsen!?“


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Heggen. „Dem Leben gewachsen!?“ Unter diesem Motto findet am Samstag, 6. Mai, ab 17 Uhr in der Pfarrkirche Heggen die letzte Jugendvesper statt - und das im XXL-Format. Nach zehn Jahren endet damit eine Ära der kirchlichen Jugendarbeit im Südsauerland.


Vom Weltjugendtag 2005 in Köln bewegt, wollten die Jugendlichen aus Attendorn und Finnentrop selbst neuen Schwung in die Gemeinde bringen. „Wir waren so begeistert von der Lebendigkeit und der Vielfalt des Glaubens dort in Köln, dass wir gesagt haben: Wir wollen das Feuer weitergeben“, erinnert sich Mitinitiator Alexander Sieler aus Finnentrop. Zunächst gab es einzelne Jugendgottesdienste in Attendorn, bis im November 2007 die Jugendvesper in ihrer heutigen Form in Heggen begonnen wurde.

Zu jedem Gottesdienst wurde ein Gast eingeladen – es konnte ein Priester, eine Ordensschwester, ein Gemeindereferent oder ein Laie sein – der zu einem bestimmten Thema gesprochen und von seinen Lebens- und Glaubenserfahrungen Zeugnis abgelegt hat.
Kulke sprach Grundidee der Jugendvesper an
Der Gast der ersten Jugendvesper 2007, der Jugendseelsorger und Benediktinerpater Erasmus Kulke aus der Abtei Königsmünster in Meschede, kommt sogar zum Jubiläum nach Heggen. Er sprach damals mit dem Motto „Tief in mir“ die Grundidee der Jugendvesper an. Alexander Sieler erklärt: „Menschen, gerade Jugendliche, haben eine Sehnsucht, die Platz haben muss und die es zu erspüren gilt. Junge Menschen sehnen sich nach mehr als das, was sie sonst im Leben erfahren. Und sie haben manchmal eine leise Ahnung, dass es so etwas wie Gott geben könnte. Sie sehnen sich nach Leben, Liebe und Gemeinschaft; sie wollen gestärkt werden. Diesen Spuren einmal nachzugehen, war für uns immer eine Aufgabe in der Jugendvesper.“
50 Jugendverspern ausgerichtet
Eine moderne Gestaltung, buntes Scheinwerferlicht, christliche Popmusik auf Englisch und Deutsch durch die Band „One Way“ – all das trug dem Wunsch der jungen Leute Rechnung, ihrem Glauben innerhalb von Kirche Ausdruck zu verleihen. In fast 50 rein ehrenamtlich vorbereiteten Jugendvespern kamen Glaubenszeugen aus Nah und Fern:

Angefangen bei den Pallottinern und Franziskanerinnen aus Olpe, Mönchen aus Meschede über Gemeindereferenten und Weltjugendtagspilgern, Missionaren auf Zeit, bis hin zu bekannten Namen wie Weihbischof Matthias König aus Paderborn oder Kardinal Cordes aus Rom. Sie und noch weitere alle prägten mit ihren Erfahrungen und Impulsen ganz individuell die Gottesdienste mit.
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Und viele junge Leute ließen sich wirklich berühren. „Auch wenn man gestresst kam, man konnte in der Jugendvesper die Probleme des Alltags loslassen“, weiß Barbara Rohr aus Glinge. Annika Holzbach, die häufig mit einer Gruppe aus Freudenberg anreiste, ist dankbar: „Es war für mich immer ein Ort, um Ruhe zu finden und nachzudenken. Ich konnte durch die Jugendvesper eine Beziehung zu Gott aufbauen.“ Für Rudolf von Spee aus Ahausen symbolisiert die Jugendvesper vor allem Gemeinschaft: „Erfahrungen austauschen und gemeinsam glauben – das war für mich wichtig.“

„Hier konnte der Glaube wirklich viele junge Menschen zusammenbringen und begeistern“, schaut Franziska Tilke aus Bamenohl glücklich zurück. Sie ist seit 2009 im Organisationsteam aktiv: „Die Zeit hat meinen Glauben stark geprägt. Wir konnten Kirche lebendig werden lassen.“ Carolin Arens aus Deutmecke zögerte vor ihrem ersten Besuch in Heggen lange: „Ich konnte mir Kirche lebendig und modern beim besten Willen nicht vorstellen. Aber dann der erste Besuch: Noch nie habe ich Kirche und Glauben so lebendig erlebt, wie bei der Jugendvesper. Ich fühlte mich danach immer gestärkt und voller Kraft.“
Auch Erwachsene besuchten die Verspern
Doch nicht nur junge Leute, auch Erwachsene sprach die dynamische Atmosphäre der Jugendvesper zunehmend an. „Erwachsene jeden Alters, Eltern, Rentner – alle fühlten sich offensichtlich wohl und konnten etwas für sich mitnehmen“, freut sich Sängerin und Teamerin Julia Berels aus Ostentrop.

„Manchmal war die Vorbereitung chaotisch. Häufig kamen zusätzliche Schwierigkeiten von außen hinzu. Aber die Rückmeldungen und die vielen Besucher haben uns immer wieder motiviert weiterzumachen. Und es hat sich echt gelohnt.“, beschreibt Irmgard von Spee aus Ahausen ihren inneren Antrieb. Sie hat nicht nur organisiert, sondern auch regelmäßig in der Band gesungen.
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Im Hinblick auf die letzte Jugendvesper ist von Trauer bei den jungen Leuten nur wenig zu spüren. „Wir sind dankbar für die Erfahrungen der vergangenen Jahre. Ich konnte wirklich etwas lernen“, betont Mitorganisatorin Alexandra Müller aus Fretter. Zur Jugendvesper XXL am Samstag haben die jungen Leute den Jugendpastor und gebürtigen Attendorner Meinolf Wacker eingeladen. Die Jugendband „One Way“ wird in einer großen Besetzung für den musikalischen Rahmen sorgen. „Wir wollen jetzt noch einmal eine volle Kirche sehen“, lädt das Team alle Jugendlichen und junggebliebenen Erwachsenen ein. Auch zur anschließenden Party im Pfarrheim Heggen sind alle Interessierten willkommen.
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