Moderne Ausbildung bei der Sparkasse Finnentrop

Teilzeitausbildung und Lern-App


  • Finnentrop, 19.05.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Redaktion

Ausbildungsleiterinnen Simone Rohde (Mitte) mit Hannah Fuest, Alina Reichling, Carla Breidebach und Melanie König-Leffin (v.l) von Barbara Sander-Graetz
Ausbildungsleiterinnen Simone Rohde (Mitte) mit Hannah Fuest, Alina Reichling, Carla Breidebach und Melanie König-Leffin (v.l) © Barbara Sander-Graetz

Finnentrop. Melanie König-Leffin ist eine von zehn Auszubildenden bei der Sparkasse Finnentrop. Trotzdem unterscheidet sie sich von den anderen vier Azubis ihres Jahrgangs, denn die Mutter eines vierjährigen Sohnes macht die Ausbildung zur Bankkauffrau in Teilzeit.


Eigentlich wollte Melanie König-Leffin soziale Arbeit studieren. Doch mit der Geburt ihres Sohnes änderten sich auch ihre Lebenspläne. „Ich habe mich dann für eine Teilzeitausbildung bei der Sparkasse entschieden.“ Für die Bank war diese Form der Ausbildung im Gegensatz zu vielen anderen Instituten und Betrieben kein Neuland. „Wir haben schon positive Erfahrungen mit dieser Ausbildungsform gemacht und daher auch Anfragen von anderen Arbeitgebern gehabt, die wissen wollten, wie das Modell im Alltag funktioniert“, ergänzt Ausbildungsleiterin Simone Rohde.
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Die Ausbildung der 30-Jährigen ist im praktischen Teil auf 75 Prozent verkürzt. „Ich arbeite mindestens 25 Stunden in der Woche.“ An der Berufsschulzeit und damit an der theoretischen Ausbildung ändert sich dagegen nichts. Die Betreuung des Sohnes war durch einen Kindergartenplatz gesichert, sodass Melanie König-Leffin im Sommer ihre Ausbildung abschließen wird. „Teilzeitazubis sind motiviert und beweisen Verantwortungsbewusstsein. Außerdem müssen sie gut organisieren können, um Ausbildung und Familie unter einen Hut zu bekommen“, weiß Simone Rohde aus Erfahrung. Hinzu kommt, dass dieses auch ein Modell der Zukunft gegen den Fachkräftemangel sein kann. „Bei jungen Müttern und Vätern ist nunmal Potential, das wir nutzen wollen“, so die Leiterin der Marketingabteilung bei der Sparkasse Finnentrop.

Wichtig für die junge Mutter war auch die Unterstützung, die sie von ihren Mitstreitern, aber auch von der Sparkasse erhalten hat. „Bei offenen Fragen haben immer alle geholfen.“ Dazu kam die Digitalisierung in der Ausbildung.
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Zu Beginn der Ausbildung bekam jeder ein iPad, um papierloses, mobiles Lernen zu ermöglichen. „Früher gab es zum Ausbildungsbeginn Fernstudienbriefe, die bearbeitet werden mussten. Dazu wurden neun Klausuren geschrieben“, erklärt Auszubildende Alina Reichling. Doch das kam bei den Azubis nicht gut an. Oft fehlte der Praxisbezug und eigenverantwortliches Lernen war kaum gefragt.

Es wurde ein neues Konzept erarbeitet und in diesem Zuge eine eigene Lern-App entwickelt. Sie dient dem Austausch und zur Ablage von Lernmaterialien, sowie zur sicheren Kommunikation. Hinzu kamen ein Prüfungs-TV und die Umstrukturierung des Fachunterrichtes. So wurde ab sofort das Wissen aus der Berufsschule sofort in Praxisfällen übertragen, was zu einem besseren Verständnis der Abläufe führte.

„Die Lern-App dazu haben wir in einem zweitägigen Workshop selber entwickelt“, erklärt Hannah Fuest nicht ohne Stolz. „In dieser App können wir jetzt alle Daten ablegen, egal ob handschriftliche oder gedruckte Dokumente sowie  Fotos, Scans oder Videos“, ergänzt Carla Breidebach, die vierte Auszubildende des zweiten Ausbildungsjahres. „Wir haben einen schnellen Zugriff über alle Endgeräte. Die Dozenten können Praxisfälle zur Bearbeitung und Vorbereitung auf Schulungen ablegen und uns benachrichtigen.“ Über Prüfungs-TV können Fragen gestellt und Übungsaufgaben gelöst werden.
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„Mit dieser App ist ein eigenverantwortliches Lernen  und ein Zusammenstellen der eigenen Inhalte, sowie eine sortierte Ablage ein Kinderspiel“, freut sich auch Melanie König-Leffin. „Das ist gerade für mich in der Teilzeitausbildung  sehr hilfreich, denn man muss immer am Ball bleiben und oft auch viele Stunden zu Hause weiter lernen.“
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