"Metten Hefemännchen": Eine der kleinsten Brauereien Deutschlands
In Schliprüthen brauen Dominik und Matthias Mette Schwarzpils
- Finnentrop, 13.08.2017
- Von Ina Hoffmann
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Schliprüthen. Am Anfang war es nur eine fixe Idee. Neun Jahre ist es her, dass die Brüder Dominik und Matthias Mette in einer Garage mit dem Bierbrauen begannen. Inzwischen haben sie sich mit ihrem Schwarzpils „Metten Hefemännchen“ in der Umgebung einen Namen gemacht.

„Zu der Zeit habe ich sehr viel gearbeitet. Neben meinem Beruf als Kaufmännischer Angestellter habe ich auch ein Zeichenbüro betrieben. Da habe ich oft bis spät in die Nacht und auch am Wochenende gearbeitet. Das war einfach zu viel. Ich hatte keine Zeit für meine Familie und Freunde. Irgendwann wurden die Einladungen zu Festen immer weniger, weil ich sowieso immer abgesagt habe. Ich war ständig erschöpft. Da war mir klar, ich muss etwas ändern“, erinnert sich Dominik Mette zurück.

„Zu Weihnachten bekam ich ein Buch über das Bierbrauen von meiner Frau geschenkt. Wahrscheinlich das beste Geschenk, das ich je bekommen habe“, so der Hobby-Brauer. Weil Dominik Mette sein neues Hobby nicht alleine ausüben wollte und sein Bruder Matthias sich auch für das Brauen begeistern konnte, war klar, dass beide gemeinsam das Bierbrauen erlernen wollten.

Die Hefe wurde mit einem Mehlsieb abgezogen, und gekühlt wurde in einer alten Milchkanne. „Weil das Rührwerk nicht richtig funktionierte, mussten wir mit einem Löffel umrühren. Das war schon abenteuerlich“, erinnert sich Matthias Mette zurück.

Doch die Sorgen waren unbegründet: Trotz der schwierigen Umstände war es ihnen gleich beim ersten Versuch gelungen, ein Pils zu brauen. Und das kam so gut an, dass nach wenigen Stunden das gesamte Selbstgebraute ausgetrunken war. „Da waren wir schon sehr stolz auf uns. Alle haben unser Bier getrunken, und es hat ihnen geschmeckt“, sagt Matthias Mette.
Dort befindet sich jetzt auf 25 Quadratmetern das Hauptquartier der „Hefemännchen“: Brauen, kühlen, abfüllen, lagern und gemeinsam mit Freunden an der Theke sitzen - „unser Besucherzentrum“, wie es Dominik Mette nennt -, alles passiert in einem Raum.

„So bleibt es auch etwas Besonderes. Unser Bier ist halt kein typisches Feierabendbier, das man im Keller stehen hat“, fügt Matthias Mette hinzu. Im Fünf-Liter-Fässchen wird ihr Schwarzpils gerne zu besonderen Anlässen gekauft und verschenkt, so ihre Erfahrung.

Begehrt sei auch die Teilnahme an ihren zweistündigen Brauereiführungen. Da das Hobby aber nicht in Stress ausarten soll, werden pro Jahr nur zehn Termine angeboten, die jeweils innerhalb kürzester Zeit ausgebucht seien. So werden erst im kommenden Jahr wieder neue Termine für Führungen durch eine der kleinsten Brauereien Deutschlands wieder möglich sein.
So widmen sich die Brüder weiterhin mit Leidenschaft ihrer selbst gewählten Aufgabe, ein besonderes Bier herzustellen und die Sortenvielfalt im Bierland Deutschland zu bereichern.
