Messe in freier Natur mit klarer politischer Botschaft
Kapuzinerpater Joachim Wrede spricht sich gegen schnelle Lösungen aus
- Finnentrop, 14.08.2019

Weuspert. In Erinnerung an das Geschehen am Berg Tabor in Israel, als Jesus seinen Jüngern erstmals in göttlicher Gestalt erschien - dem Ursprung zum Fest „Verklärung Christi“ – fand in Weuspert am Sonntag, 11. August, eine „Tabor-Messe“ statt.




„Als Freund der Natur möchte ich da oft verzweifeln, wenn schnelle Lösungen angeboten werden, die das Gegenteil erreichen von dem, was angezielt ist. Unserer Gegend drohen seit einiger Zeit Windindustrieanlagen ihren Naturcharakter zu nehmen. Zum Teil ist uns die Problematik gar nicht bewusst. Das hörbare Betriebsgeräusch und der gefährliche Infraschall, Tag und Nacht produziert. Fatal für die dreißig Prozent Menschen, die ihn wahrnehmen. Alle Tiere spüren ihn und nehmen ihn als Bedrohung wahr. Dann müssen riesige Betonklötze werden in die Erde eingelassen, um den immer höher werdenden Installationen Stabilität zu geben. Hier bilden sich eigentlich die Quellen. Wer holt die Klötze wieder aus der Erde? Und: Der gesetzliche Mindestabstand zur Wohnbebauung, selbst wenn er eingehalten wird, ist mit 1500 Meter viel zu gering. Kleinere Ansiedlungen, wie hier der Ort Weuspert zählen nicht einmal.“

„Die Bürger verlangen von ihren politischen Vertretern Unterstützung für den Erhalt ihres Lebensumfeldes und der Natur. Das sollten wir ihnen deutlich machen und abverlangen. Sonst sind sie nicht wählbar. Dazu passt das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Alle loben den Monarchen wegen seiner angeblich wunderschönen Kleider, denn keiner möchte unfähig für sein Amt sein oder dumm erscheinen. Alle ducken sich, haben keinen Mut, ehrlich zu sein. Wir würden heute sagen, es fehlt ihnen an Zivilcourage.“


