Lichterzauber nach amerikanischem Vorbild

"Weihnachts-Wulverschlade"


Die Häuser der Familien Lechner und Vogt werden jedes Jahr mit zahlreichen Lichtern geschmückt. von s: Ina Hoffmann
Die Häuser der Familien Lechner und Vogt werden jedes Jahr mit zahlreichen Lichtern geschmückt. © s: Ina Hoffmann

Rönkhausen. „Walking in a winter wonderland“, wie in dem bekannten Weihnachtslied von Bing Crosby können die Rönkhauser im Advent tatsächlich: Manch einer macht beim abendlichen Spaziergang einen Umweg in die kleine Straße Wulverschlade, in der die Häuser jedes Jahr festlich mit unzähligen Lichtern geschmückt werden.


Schon seit ihrem Einzug in das Eigenheim in der Wulverschlade vor elf Jahren schmücken die beiden Lechner-Familien und Familie Vogt ihre Häuser zum Beginn der Adventszeit mit unzähligen Lichtern. Am Straßenschild wird dann ein zusätzliches Schild angebracht, das die kleine Straße aus 12 Häusern in die „Weihnachts-Wunderschlade“ verwandelt. „Mein Bruder Mark arbeitete damals drei Jahre lang in den USA. Als wir ihn zur Weihnachtszeit besuchten, waren wir total fasziniert von dem Lichterglanz. Und da dachten wir uns: sowas müssen wir auch machen“, erinnert sich Katja Lechner an die Anfänge der weihnachtlichen Dekoration. Natürlich wird auch das Haus ihres Bruders Mark und seiner Ehefrau Melanie, die gleich nebenan wohnen, ebenso geschmückt. Auch die Familie Vogt schloss sich der Lichterdekoration an.
 von Ina Hoffmann
© Ina Hoffmann
 
Täglich von 18 Uhr bis Mitternacht leuchten die Häuser ab dem Samstag vor dem 1. Advent. Aber trotz des amerikanischen Vorbilds, so überladen wie im Weihnachtsfilm „Schöne Bescherung“ mit Chevy Chase ist die Dekoration in der Wulverschlade nicht. Hier werden Lichterketten an den Balkongeländern, Häusergiebeln, Treppengeländern, in den Bäumen und Büschen und der Gartenhütte angebracht. „Wir bringen auch nur warmgelbe Lichterketten an. Bei uns blinkt nichts. Das wollen wir den Nachbarn auf der gegenüberliegenden Seite ja nicht antun“, lacht Melanie Lechner.
LEDs und Batterien
À propos Chevy Chase: „Die Stromrechnung hält sich trotz all der Lichter in Grenzen. Dank der LED-Birnen ist die Rechnung im Dezember nicht wirklich höher als in den anderen Wintermonaten“, weiß Katja Lechner. Einige Lichter werden auch mit Batterie betrieben - so kommt auch Strom an die Stellen, wo keine Steckdosen in der Nähe sind. Denn die sind zur Weihnachtszeit sowieso alle besetzt. „Die Kinder können in der Adventszeit nicht so durch den Garten toben wie sonst. Da liegen ja überall Kabel“, erklärt Melanie Lechner. Aber das macht ihnen gar nicht so viel aus. Denn für ihre insgesamt vier Kinder bringen die Ehepaare die Beleuchtung alljährlich in mühseliger Kleinarbeit an. Da helfen die Kinder auch schonmal mit, die Lichterketten für die Dekoration zu entknoten.
Sechs Stunden Dekoration
Denn obwohl die Dekoration am Ende der Weihnachtszeit wieder ordentlich verpackt und beschriftet wird, verknoten sich die Kabel trotzdem manchmal. Dieses Jahr hat es mehr als sechs Stunden gedauert, bis alle Lichter an einem Haus verteilt und angeschlossen waren. Und dann bleibt zu hoffen, dass die Beleuchtung auch die ganze Saison hält. „Jedes Jahr geht mindestens eine Lichterkette kaputt. Die Lichter am Balkon funktionieren leider nicht mehr und müssen noch ersetzt werden“, so Katja Lechner. Aber es wird nicht nur Defektes ersetzt: Jede Saison kommen neue Leuchtelemente dazu. So wuchs die Sammlung stetig an. Neu bei den Lechners: ein Weihnachtsprojektor, der tanzende Schneeflocken an die Hauswand projiziert. „Wir sticheln manchmal untereinander: 'Schau mal, ich habe eine neue Lichterkette gekauft'. Dann muss man natürlich nachziehen“, lachen die Schwägerinnen. „Aber einen richtigen Wettbewerb betreiben wir nicht. Es soll ja Spaß machen“.
Bildergalerie starten
Lichterzauber nach amerikanischem Vorbild
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass es auch noch schneien wird, damit die „Weihnachts-Wunderschlade“ noch ein wenig mehr nach Wunderland aussieht. Dann können die Rönkhauser noch bis zum Januar das Lichtermeer bewundern.
Artikel teilen: