Kompaktheit als Pluspunkt und Grundlage

Versorgungszentrum: Neuer Zwischenstand für IHK-Konzept / Kosten: rund 10 Millionen Euro


  • Finnentrop, 16.09.2015
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

    Redaktion

Neben Bamenohl und der Tallage zählt das Verwaltungs- und Schulzentrum "auf dem Berg" in Finnentrop - hier in der Power-Point-Präsentation des Büros DSK als runder Bereich dargestellt - als drittes Versorgungszentrum der Gemeinde. von Sven Prillwitz
Neben Bamenohl und der Tallage zählt das Verwaltungs- und Schulzentrum "auf dem Berg" in Finnentrop - hier in der Power-Point-Präsentation des Büros DSK als runder Bereich dargestellt - als drittes Versorgungszentrum der Gemeinde. © Sven Prillwitz

Das Integrierte Handlungskonzept (IHK) für das Versorgungszentrum Finnentrop nimmt weiter Gestalt an: Dipl.-Ingenieur Rainer Kalscheuer vom Bonner Büro DSK hat am Dienstag in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses einen neuen Zwischenstand präsentiert. Das Konzept sieht vier Handlungsfelder vor, die Attraktivität, Angebotsvielfalt und Vernetzung entscheidend steigern sollen.


Das Versorgungszentrum mit dem Rathaus und den Schulen als Fixpunkten decke nicht nur den Aspekt der Nahversorgung ab, sondern biete vor allem Verwaltungs-, Schul- und Dienstleistungen sowie Wohnraum. „Diese Kompaktheit ist das maßgebliche Pfund, mit dem wir wuchern können“, sagte Kalscheuer. Zwischen den einzelnen Einrichtungen des Versorgungszentrums und den dort und im Umfeld lebenden Menschen müsse ein „stärkerer Quartiersbezug“ geschaffen werden. Eine entscheidende Rolle für das IHK-Projekt schrieb der Dipl.-Ingenieur in diesem Zusammenhang dem Schulzentrum zu. Der Gebäudekomplex müsse nicht nur modernisiert, sondern auch multifunktional genutzt werden. Das Bildungsangebot müsse über den Schulunterricht hinaus erweitert werden, beispielsweise für VHS-Kurse, Vereinssport sowie kulturelle Veranstaltungen.
Attraktivierung des Ortsbildes
Außerdem soll der öffentliche Raum attraktiver gestaltet werden. Das IHK sieht vor, Straßen, Wege und Plätze innerhalb des Versorgungszentrums zu sanieren und stärker miteinander zu vernetzen. Außerdem sollen Gebäude – öffentliche wie private – saniert und modernisiert und das Ortsbild dadurch zusätzlich verbessert werden. Als wichtige Stichworte nannte Kalscheuer das „generationengerechte Wohnen“ und „Barrierefreiheit“. Darüber hinaus sollen die Bürger aktiv in die Planung und Realisierung einbezogen werden und eigene Vorschläge einbringen. „Der Dialog mit den Einwohnern trägt maßgeblich dazu bei, die Identifikation mit dem Versorgungszentrum zu erhöhen“, so Kalscheuer. Ein weiteres Handlungsfeld: der Klimaschutz und die energetische Sanierung der so genannten „Gemeinbedarfseinrichtungen“. Darunter fallen die Grund-, Haupt- und Realschule, die Mensa, das Rathaus, die Turn- und die Dreifachturnhalle, das Erlebnisbad „Finto“ sowie das Verfügungsgebäude. „Vor allem die Schulen sind in die Jahre gekommen“, sagte Kalscheuer. Aus diesem Grund stehen die Real- und Hauptschule in der Prioritätenliste des IHK ganz oben. Hier sollen die Fassaden und Dächer saniert, Fenster ausgetauscht und die Heiztechnik erneuert werden.
Förderprogramm klammert „Finto“ wohl aus
Auch das Rathaus und das „Finto“ müssten dringend energetisch saniert werden. Kostenpunkt allein für das Schwimmbad mit Sauna: rund 1,9 Millionen Euro. Allerdings, betonte Kalscheuer, bezweifle er, dass das Land NRW die Aufnahme des „Finto“ in das Projekt zulasse: „Die Förderpriorität liegt ganz klar auf Bildungseinrichtungen.“ Darüber hinaus erwirtschafte das Schwimmbad Gewinne. Die Bruttokosten für die Umsetzung des IHK bezifferte er auf rund 10,1 Millionen Euro. 70 Prozent der Summe würden durch Fördergelder des Landes gedeckt, einen Eigenanteil von knapp drei Millionen Euro müsse die Gemeinde aufbringen. Bis zum 1. Dezember des Jahres müssen der Grundförderantrag und der Förderantrag vorgelegt werden. Außerdem steht bereits in der kommenden Woche (24. September) ein laut Kalscheuer „weichenstellendes Gespräch“ mit der Bezirksregierung Arnsberg und dem NRW-Landesministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr an.
Öffentliche Bürgerveranstaltung
Die Zwischenergebnisse für einzelne Teilbereiche des IHK-Konzeptes sollen in einer weiteren öffentlichen Bürgerveranstaltung am Donnerstag, 24. September, ab 18 Uhr im Ratssaal vorgestellt werden. Weitere Ideen der Bürger sind ausdrücklich erwünscht. Als Ansprechpartner steht Ulrich Hilleke zur Verfügung: Tel. 02721/512-136, E-Mail: u.hilleke@finnentrop.de
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