Kommersabend: Serkenrode feiert Gründungstag des Schützenvereins

Ehrungs-Marathon und Verdienstorden


  • Finnentrop, 08.09.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Georg Schmitt-Degenhardt, Vorsitzender der Serkenroder Schützen (links), nahm die Ehrung des Sauerländer Schützenbundes (SSB) aus den Händen von Bundesgeschäftsführer Wolfram Schmitz entgegen. von privat
Georg Schmitt-Degenhardt, Vorsitzender der Serkenroder Schützen (links), nahm die Ehrung des Sauerländer Schützenbundes (SSB) aus den Händen von Bundesgeschäftsführer Wolfram Schmitz entgegen. © privat

Serkenrode. Dass der 7. September in diesem Jahr auf einen Freitag fällt, passte hervorragend: Es ist nämlich auf den Tag genau 200 Jahre her, dass die St. Johannes Schützenbruderschaft Serkenrode vom Landrat in Meschede die Genehmigung für die Gründung bekam. Diesen Ehrentag haben die Schützen am Freitagabend in der Schützenhalle gefeiert - mit einem Kommersabend und einem wahren „Ehrungsmarathon“.


Der Vorsitzende Georg Schmitt-Degenhardt begrüßte neben Majestäten, Schützen, Ehrengästen, Dorfbewohnern und Musikern auch die Abordnungen aus den Nachbarvereinen Fretter, Schönholthausen/Ostentrop, Kückelheim und Salwey. Schmitt-Degenhardt betonte in seiner Eröffnungsansprache die Bedeutung der Worte „Glaube, Sitte, Heimat“.

„Die Tradition hat sich wie ein roter Faden durch die Vergangenheit gezogen und den Menschen Kontinuität vermittelt. Dabei bedeutet Tradition nicht das Festhalten an Altem, Überholtem, sondern viel mehr Weltoffenheit und Modernität, ohne unsere Grundwerte vergessen", so der Schützen-Chef. 200 Jahre Zusammenhalt in einem Verein seien nur dann möglich, „wenn man sich der Zukunft nicht verschließt, aber dabei die Grundwerte von Glaube, Sitte, Heimat nicht vergisst.“
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Und Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß erinnerte daran, dass bis zur kommunalen Neuordnung 1969, der Geburtsstunde der Gemeinde Finnentrop,  Serkenrode 126 Jahre lang Verwaltungssitz gewesen war.  „Serkenrode ist zu einem Vorzeigeort für die Gemeinde Finnentrop geworden. Das jährliche Schützenfest ist ein Ort der Begegnung für alle Teile der Bevölkerung, der Zusammenhalt und Miteinander im Ort fördert.“
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Die Grußworte des Sauerländer Schützenbundes kamen vom Bundesgeschäftsführer Wolfram Schmitz, der den Part stellvertretend für Bundesoberst Martin Tillmann übernahm. Der ging zunächst auf das aktuelle Geschehen in Chemnitz ein. „Wenn ich sehe, wie die braune Soße in Chemnitz hochkommt, dann kann ich nur rufen: Wehret den Anfängen!“

Neben den obligatorischen Gratulationsworten, mahnte er auch die Politik die Ausübung von Ehrenämtern nicht durch weltfremde Vorschriften zu erschweren. „Der Staat kann es sich nicht leisten, auf Schützenvereine zu verzichten.“
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Pastor Raimund Kinold überbrachte die Glückwünsche der Kirche und vertrat die Ansicht, dass der Schützenverein helfen kann, dass die Kirche in Serkenrode im Ort bleibt. „Wir als Kirchengemeinde sehen uns als starker Partner des Schützenvereins.“
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Kreisoberst Markus Bröcher richtete in seiner Rede einen Appell an die amtierenden Serkenroder Majestäten Christian König und Lars Munkelwitz: „Wir haben bald Kreisschützenfest. Kreisschützenkönig oder Kreisjungschützenkönig im 200-jährigen Jubiläumsjahr – das wäre doch etwas. Überlegt es euch“, sagte Bröcher augenzwinkernd. 
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Als Vertreter der Gemeinde Finnentrop im Kreisvorstand der Schützen bedankte sich Ulli Brömme nochmals bei den Verantwortlichen für die „beispielhafte Durchführung“ des Jubiläumsfestzuges im Juni. „Ihr habt einen guten Vorstand. Aber dahinter stehen auch gute Schützenbrüder, die gerne mitmachen.“
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„Mehr Glaube, Sitte, Heimat als in diesem Sommer hatte ich noch nie“, sagte der heimische Landtagsabgeordnete Jochen Ritter. Der Christdemokrat ging mit einer gewissen Lässigkeit ans Werk. Der Gewinner des Wahlkreises 128 wuchs in Ostentrop auf und hat auch in Serkenrode einige „Lebenserfahrungen“ gesammelt. „Ich erinnere mich an die Fußballspiele auf dem alten Rasenplatz des Ortes. Ich trug und spielte mit der Nummer vier, halb Mensch und halb Tier“, sagte Ritter. 
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Die Wortbeiträge wurden von Musikstücken des Blasorchesters St. Peter und Paul Eslohe und des „hauseigenen“ Tambourkorps aus Serkenrode aufgelockert. Da beim Schützenfest im Juni die obligatorischen Ehrungen mit Blick auf den Kommersabend im September ausgefallen waren, gab es beim Kommersabend einen wahren „Marathon“.  Reinhold Hesse, Werner Hüttemann, Meinolf Schörmann, Siegbert Schulte, Bernd Schulte, Harald Wicker, Josef Schneider und Ludger Reuter gehören dem Verein seit 40 Jahren an. 60 Jahre Schützenbrüder sind Hubert Gabriel und Karl Heinz Meckeler dabei, Albert Schulte seit 70 Jahren.
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Als Jubelkönige wurden Siegbert Schulte (25 Jahre) und Arnold Korte (40 Jahre) geehrt. Heinrich und Maria Schmidt-Holthöfer kamen auf die Bühne, weil das Paar aus Ramscheid vor 25 Jahren den Verein  als Kaiserpaar anführte.
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Nach den „vereinsinternen“ Ehrungen gab es die Auszeichnungen des Kreisschützenbundes. Den Orden für Verdienste um das Schützenwesen bekamen Josef Epe, Michael Alexander, Karl Eickelmann, Lothar Koch und Matthias Bertels. Hans Georg Deiters, Reinhard Schulte und Matthias Schmidt-Holthöfer wurden mit dem Orden für besondere Verdienste ausgezeichnet.

Kreisoberst Markus Bröcher hatte aber noch mehr Orden und Urkunden mitgebracht. Georg Schmitt-Degenhardt wurde aufgrund seiner besonderen Verdienste um das Schützenwesen ausgezeichnet.
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Das es dann noch eine Etage höher gehen würde, war die Überraschung des Abends. Der Kreisoberst lüftete das Geheimnis. „ Manfred Schmitt-Degenhardt wurde 1992 zum ersten Vorsitzenden gewählt. 1994 regierte er als Schützenkönig; 2001 erhielt er den Orden für Verdienste. 2006 bekam er den Orden für besondere Verdienste; 2007 gab Manfred den Vorsitz ab und wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Von 2008 bis 2013 war er Kaiser der Schützenbruderschaft, und seit 2015 sitzt Manfred im Redaktionsteam der Jubiläumschronik. Daher erhält er nun Orden und Urkunde für hervorragende Verdienste um das Schützenwesen.“
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Nach den obligatorischen Marschklängen der „Alten Kameraden“ ging die Dank-und Auszeichnungsrunde weiter. Matthias Schmidt-Holthöfer, Thorsten Schulte, Georg Schmitt-Degenhardt, Peter Schmidt, Siegbert Schulte, Werner König, Manfred Schmitt-Degenhardt, Matthias Bertels und Alfons Henke bekamen ihr „Dankeschön“ für das Erstellen der 300 Seiten Vereinschronik.
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Bevor sich die Schützenhalle in einen Tanzsaal verwandelte, wechselten noch 1000 Euro den Besitzer: Der Schützenverein bedankte sich mit der Geldspende für den unermüdlichen Einsatz des Tambourkorps´ Serkenrode, das nicht nur an den Schützenfesttagen kostenlos im Ort gespielt hatte.
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