Serkenrode. Das jährliche Ermitteln eines Schützenkönigs hat eine lange Tradition. Vor 201 Jahren stand in der St. Johannes Schützenbruderschaft Serkenrode 1818 erstmals ein Monarch in Reihen. Während der Glückliche jedoch keinen Eintrag in die Geschichtsbücher fand, wurde der Name des Königs von 1819 dokumentiert: Franz Kayser führt somit die lange Namenskette der Regenten an.
Die 40 „noch lebenden“ Schützenkönige des Vereins wurden nun zu einem Stelldichein mit ihren Ehefrauen in den Landgasthof Schmitt-Degenhardt eingeladen. Auch die 20 ehemaligen Herrscher der Jungschützenabteilung wurden mit Partnern zum Gipfeltreffen der Regenten einbestellt.
Möglich machte das Szenario ein Antrag von Peter Jostes (52), der 2003 die Königswürde Inne hatte. Im Januar 2011 war er es, der auf der Generalversammlung den Antrag zur Gründung einer Königskompanie stellte. Die Schützen stimmten zu und schon im Juni marschierten die Ex-Könige des Vereins gemeinsam im Festzug durch den Ort. Mit Manfred Schmitt-Degenhardt (73), der 1994 König und 2008 Kaiser der Schützen wurde, fand Peter Jostes einen Unterstützer in Sachen Königskompanie.
Zum dritten Mal organisierte das Duo nun außerhalb der Schützenfestsaison ein Königstreffen. „So etwas müsste man eigentlich viel öfter machen, denn hier kommen Jung und Alt ins Gespräch.“ Ältester Teilnehmer der Zusammenkunft war Paul Geueke (85), der 1973 Schützenkönig war und 2003 zum Kaiser aufstieg. Zudem war der Schreinermeister 55 Jahre für den Bau des hölzernen Schützenvogel zuständig. Logisch, das beim Generationstreffen genügend Gesprächsstoff vorhanden war. „Nesthäkchen“ der Dynastie war Christopher Voss (20), der 2017 die Jungschützen regierte.
Mit Dieter Daehnel (78) war auch der Schützenkönig von 1961 mit dabei. Sein Regierungsjahr landete in der Rangliste „am längsten her“ auf den ersten Platz. Besonders erfreut war man in der St. Johannes Königsfamilie über die Anwesenheit der Königinnen verstorbener Schützenkönige.
