Kanadagans getötet: Tierquälereien im Finnentroper Lennepark nun angezeigt
Polizei stellt Verdächtigen
- Finnentrop, 06.05.2024
- Verschiedenes
- Von Nils Dinkel
Finnentrop. In den vergangenen Wochen haben sich besorgniserregende Vorfälle von Tierquälerei im idyllischen Lennepark in Finnentrop ereignet. Besonders schlimm war ein Vorfall am 18. April, als eine Kanadagans von einem jungen Mann gefangen und grausam getötet wurde. „Kein Einzelfall“, wie Yvonne David, eine Anwohnerin, berichtet. „Immer wieder werden Tiere angegangen, Nester zerstört und Eier gestohlen“, sagt sie besorgt.
Besonders erschreckend war das Geschehen, das sie am 18. April beobachtete. Ein junger Mann spannte Schnüre und fing eine Kanadagans. „Als er sie hatte, hat er ihr den Hals umgedreht, sie umgebracht und ins Wasser geworfen. Das war Hardcore“, schildert sie den schockierenden Vorfall.
David zögerte nicht und alarmierte sofort die Attendorner Polizei. Noch während diese am Telefon war, habe der zu diesem Zeitpunkt Unbekannte eine Nutria (Biberratte) vom Ufer ins Wasser getreten. Der Täter entkam, bevor die Beamten eintrafen. Es ist nicht das erste Mal, dass solche Vorfälle im Lennepark gemeldet werden.
„Wir haben schon seit Jahren Kontakt mit der Gemeinde, ob die etwas unternehmen könnte“, sagt David. Sie wünscht sich dringend mehr Schutz für die Tiere, vielleicht in Form von Zäunen oder einer stärkeren Präsenz des Ordnungsamtes.
Auch die Polizei nimmt die Vorfälle ernst. Polizei-Pressesprecherin Esther Schöttke erklärte, dass solche Vorfälle keine Bagatelle seien. Tätern drohen laut Tierschutzgesetz nicht nur Geldstrafen, sondern in besonders schweren Fällen sogar Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren.
Schöttke sagte, dass die Polizei jeden Hinweis prüfe und gegen Tierquäler konsequent vorgehe. Sie appellierte, dass Bürger entsprechende Beobachtungen der Polizei möglichst zeitnah melden.
Polizei-Pressesprecher Thorsten Scheen bestätigte, dass eine weitere Anzeige am Sonntag, 5. Mai, eingegangen ist und die Polizei zügig vor Ort gewesen sei. „Wir ermitteln aktuell, ob es sich um die gleiche Person handelt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es einen Tatzusammenhang gibt“, erklärt er. Die Polizei habe die Personalien eines 37-Jährigen festgestellt.
Bürgermeister Achim Henkel unterstrich, dass Tierquälerei im Lennepark nicht toleriert werde. „Es ist gut und richtig, dass Anzeige erstattet wurde“, sagte er. Er plant jedoch vorerst keine Zäune oder andere Barrieren im Park, da sich Tiere und Menschen über die Jahre arrangiert haben. Auch Experten hätten von solchen Maßnahmen abgeraten.
Yvonne David hofft trotzdem auf mehr Unterstützung von der Gemeinde und dem Ruhrverband, damit die Tiere im Lennepark geschützt brüten und leben können. „Es muss Bewusstsein in der Bevölkerung geschaffen werden“, sagt sie. „Wir müssen zusammenarbeiten, um diese Grausamkeiten zu stoppen.“