Jugendherberge Heggen zur Aufnahme von Flüchtlingen wieder hergerichtet

Weiterer privater Wohnraum gesucht


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Die Jugendherberge Heggen ist für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen wieder hergerichtet. von Nicole Voss
Die Jugendherberge Heggen ist für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen wieder hergerichtet. © Nicole Voss

Finnentrop. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine haben auch die Gemeinde Finnentrop erreicht. Der 1. Beigeordnete Ludwig Rasche sprach am Dienstag, 22. März, im Haupt- und Finanzausschuss von einer sehr dynamischen Entwicklung.


Der Krieg und die Aufnahme der Flüchtlinge seien in der Verwaltung Thema Nummer eins, das den Service- und Sozialbereich ebenso herausfordern wie das Gebäudemanagement. „Da greifen viele Hände ineinander“, zollte der 1. Beigeordnete allen Beteiligten seinen Respekt.

Ein Dank gilt auch den privaten Vermietern. 53 Menschen aus der Ukraine sind in Privatunterkünften untergebracht. 21 freie Plätze stehen (Stand: 22. März) noch zur Verfügung. Bei allen Vermietungen inspizieren Gemeindemitarbeiter die Wohnungen und schließen auch die Mietverträge ab. „Die Menschen in der Gemeinde sind aufnahmebereit, freundlich und hilfsbereit. Das freut uns sehr“, so Ludwig Rasche.

Dynamik bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen

Als reines Zahlenwerk gab Ludwig Rasche bekannt, dass die Gemeinde Finnentrop ihre Aufnahmeverpflichtung von 82 Kriegsflüchtlingen zu 70 Prozent erfüllt habe. Eine weitere Quote besage, das die Gemeinde 314 Menschen mit anerkanntem Asyl aufnehmen müsse. Diese Quote sei - mit 185 aufgenommenen Menschen - zu 58 Prozent erfüllt.

Dass die Zahlen bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen sehr dynamisch sind und sich täglich ändern, belegt schon die Tatsache, dass am Mittwoch, 23. März, erneut Geflüchtete registriert wurden. Die Gemeinde Finnentrop hat sich vorbereitet.

Große Unterkünfte sollen keine Dauerlösung sein

Zur Aufnahme weiterer Flüchtlinge ist auch die ehemalige Jugendherberge in Heggen vom DRK wieder hergerichtet worden. Die ehemalige Jugendherberge wurde ab dem Jahr 2015 als Notunterkunft für 208 Flüchtlinge genutzt wurde.

Diese ehemalige Landesunterkunft soll auch anderen Kommunen zur Verfügung stehen, die bei den Aufnahmekapazitäten an ihre Grenzen stoßen. Ludwig Rasche betonte, dass die Unterbringung in großen Unterkünften keine Dauerlösung sein solle, sondern weiterhin privater Wohnraum gesucht werde.

Gutes Feedback aus der Bevölkerung

„Das Thema wird uns weiter herausfordern. Wir schaffen das – auch auf Grund des guten Feedbacks aus der Bevölkerung - auch wenn die Prognosen nicht erfreulich sind. Die mit der Aufnahme der Menschen zusammenhängenden Themen: Kitas, Schulen und ärztliche Versorgung berücksichtigen wir auch“, so Ludwig Rasche, der um Verständnis bat, wenn das eine oder andere auf der Strecke bleibe.

Ralf Helmig (CDU) dankte den Mitarbeitern der Verwaltung für ihren Einsatz, den sie mit deutlich weniger Personal und unter Corona-Bedingungen über das übliche Maß hinaus leisten. „Wenn die Politik helfen kann, machen wir es gerne“, so Ralf Helmig.

Pia Hirschhäuser (Fachbereich Soziales, Familie, Bildung, Sport) freute sich über die große Hilfsbereitschaft. “Es sind berührende Angebote dabei. Familien wollen enger zusammenrücken und ihr Schlafzimmer zur Verfügung stellen. Es sind auch viele russische Bürger, die helfen möchten.“

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