Jugendherberge Heggen: Aus als Arbeitsstätte

Angestellte müssen sich nach neuen Jobs umsehen


  • Finnentrop, 07.12.2016
  • Von Sven Prillwitz
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 von Barbara Sander-Graetz
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Heggen. Die Jugendherberge in Heggen hat zum 31. Januar 2017 als Unterkunft für Flüchtlinge ausgedient – und damit auch als Arbeitsstätte: Die Verträge der 13 Beschäftigten sind fristgerecht gekündigt bzw. nicht verlängert worden. Das hat LokalPlus am Mittwochmorgen, 7. Dezember, aus zuverlässiger Quelle erfahren. Mittlerweile liegt auch die offizielle Bestätigung vor. Die Update-Abschnitte sind gefettet.


Anfang der Woche hatte Simon Drath vom Landesverband Westfalen-Lippe des Deutschen Jugendherbergswerks, dem Eigentümer der Immobilie, mitgeteilt, eine „sinnvolle Folgenutzung des Hauses“ sicherstellen zu wollen. Davon solle auch die Zukunft des Personals, das derzeit in der Jugendherberge in Heggen beschäftigt ist, abhängig gemacht werden.

Eine Aussage, die bei den Beschäftigten für Verwunderung sorgte. Nach Informationen von LokalPlus laufen sieben befristete Anstellungsverträge zum 31. Januar 2017 aus und wurden nicht verlängert. Den sechs unbefristet Angestellten hat der DJH-Landesverband zudem fristgerecht gekündigt. Am 22. November informierte die Geschäftsführung das Personal in Heggen über die ungewisse Zukunft der Immobilie und bot den Angestellten Job-Alternativen an. Wie LokalPlus weiter erfahren hat, kamen diese für die 13 Angestellten aber allesamt nicht infrage.

Am Mittwochnachmittag meldete sich Simon Draht vom DJH-Landesverband und bestätigte, dass die Mitarbeiter in Heggen über den 31. Januar hinaus nicht beschäftigt würden. Das sei allen Betroffenen fristgerecht mitgeteilt worden, damit „niemand in der Luft hängt“. Dass deren berufliche Zukunft von der weiteren Nutzung des Hauses abhängt, wie es im LokalPlus-Bericht vom 6. Dezember heißt, sei eine unglückliche, weil missverständliche Darstellung gewesen, so Drath. 
Gerüchte bei der Bürgerpreis-Verleihung
Bereits bei der Bürgerpreis-Verleihung in Serkenrode (17. November) hatte das Gerücht die Runde gemacht, dass die Gemeinde Finnentrop den auslaufenden Beherbergungsvertrages mit dem DJH-Landesverband nicht verlängern werde. Damit sei bereits klar gewesen, dass die Schließung des Gebäudes unvermeidlich ist und sich die Angestellten nach neuen Jobs umsehen müssen, wurde LokalPlus mitgeteilt. Vorschläge der Beschäftigten über eine weitere Nutzung des Hauses sollen vonseiten der Gemeinde unbeantwortet geblieben sein, da sich das Haus nicht in kommunalem Besitz befinde. Der Leiter der Einrichtung, der in der Jugendherberge wohnt, muss seine Wohnung zum Jahresende räumen.

Der DJH-Landesverband Westfalen-Lippe will jetzt einen Gutachter damit beauftragen, den Wert des Gebäudes zu ermitteln. Von dem Gutachten und den Stellen, mit denen der DJH-Landesverband in Verbindung stehe, sei die weitere Zukunft des Gebäudes abhängig, so Drath.
Aus Krankenhaus wurde Jugendherberge
Seit die Immobilie erst als Notunterkunft des Landes (Oktober 2015) und später durch den Beherbergungsvertrag als kommunale Unterkunft für Flüchtlinge (seit Februar 2016) genutzt wird, gilt der Betrieb als Jugendherberge endgültig als eingestellt. Damit endete eine Ära, die 1981 nach rund einjährigem Leerstand und Renovierungsarbeiten begonnen hatte. Bis 1979 war in dem Gebäude das St. Antonius-Krankenhaus untergebracht gewesen.
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