Johannes Wilkes begeistert rund 50 Zuhörer

Von Westfalen bis New York


Ein kongeniales Duo: Autor Johannes Wilkes (l.) und Pianist Christoph Schulte harmonierten bei der musikalischen Lesung bestens. von Doris Kennemann
Ein kongeniales Duo: Autor Johannes Wilkes (l.) und Pianist Christoph Schulte harmonierten bei der musikalischen Lesung bestens. © Doris Kennemann

Finnentrop. Einen äußerst unterhaltsamen Abend erlebten etwa 50 Gäste, die der Einladung des Heimatbundes Gemeinde Finnentrop zur musikalischen Lesung mit Johannes Wilkes und Christoph Schulte am Donnerstag, 23. März, in der Ratsschänke gefolgt waren. Neben Münster, Bielefeld, Gütersloh und Minden war Finnentrop wohl die kleinste, dafür aber vergnüglichste Station auf der Lesereise des waschechten Westfalen durch seine alte Heimat.


Nach eigener Aussage stellte die musikalische Umrahmung der Beiträge aus seinem „kleinen Westfalen-Buch“ für Wilkes eine Premiere dar. Dabei bildete er mit Christoph Schulte am Klavier ein kongeniales Duo, das bestens harmonierte und sich schnell auf Zuruf verstand. Bereits zum Einstieg wurden die Zuhörer zur Mitarbeit motiviert, um das 1869 von Emil Rittershaus geschriebene „Westfalenlied“ einzustudieren, was sich aber als unnötig herausstellte: Melodiesicher schmetterten sie alle vier Strophen, immer unterbrochen von interessanten Information über die Entstehungsgeschichte und den Inhalt des Liedes.

Anschließend wurden humorvolle und nachdenkliche Kapitel über Westfalen, seine Bewohner und Traditionen, mit Welthits von Frank Sinatra kombiniert. Auf den Beitrag über Bielefeld („das gibt es doch gar nicht“) folgte der Welthit „New York, New York“. Der schöne Brauch des „Deckelns“ und Erkenntnisse über die Fruchtbarkeitsriten der Westfalen wurden mit „Strangers in the Night“, die besinnlichen Worte zur Erinnerung an den mutigen Kardinal von Galen hingegen mit „My Way“ umrahmt. Ganz aktuell widmete sich Wilkes dem neuen, aus Brakelsiek stammenden Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier und einem seiner frühen Amtsvorgänger, nämlich dem laut Wilkes oft zu Unrecht verspotteten Heinrich Lübke aus Enkhausen. Der Autor machte an dessen Person deutlich, dass es schon immer Opfer von „Fake News“ gab.
Dicke Sauerländer & Attendorner Senf
Außerdem erhielten die Zuhörer wertvolle Ausflugstipps für die Region und wurden über die westfälische Windstärke-Skala aufgeklärt. Doch auch umgekehrt konnte Johannes Wilkes neue Erkenntnisse mit in sein „fränkisches Exil“ nehmen, da die Zuhörer zwischendurch gerne mit ihm ins Gespräch kamen. Ihr enormes heimatkundliches Wissen stellten sie beim abschließenden Westfalen-Quiz unter Beweis.

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Heimatbundes Gemeinde Finnentrop handelte es sich bei der Lesung um eine Benefiz-Veranstaltung von Johannes Wilkes. Die Vorsitzende Doris Kennemann bedankte sich herzlich bei ihm mit einem Korb voll regionaler, kulinarischer Köstlichkeiten, damit er auch zukünftig immer zu den „dicken Sauerländern“ den „Attendorner Senf“ geben könne. (LP)
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