Immer wieder sonntags...läuft Sabine Kramer einen Marathon
Neuer Rekord der Fretteranerin: 114 Kilometer
- Finnentrop, 25.07.2021
- Sport
- Von Nicole Voss
Fretter. Konditionell ist Sabine Kremer bestens aufgestellt. Ihr sonntägliches, sportlich ambitioniertes Programm ist ein Marathon mit rund 42 Kilometern, bevorzugt durch die Wälder. Kürzlich toppte die Fretteranerin ihren bisherigen Rekord von 64 Kilometern und schaffte beim 24-Stunden-Lauf in Arnsberg sage und schreibe 115 Kilometer.
Marathonläuferin wird man nicht einfach so. Auch Sabine Kramer hat „klein“ angefangen. Vor fünf Jahren fasste sie den Entschluss, sich wieder mehr sportlich betätigen zu wollen und ab und zu um den Block zu laufen. Seitdem zieht sie es sie regelmäßig raus in die Natur.
Beim Herbst-Waldlauf 2016 in Fretter war sie als Nordic-Walkerin mit Stöcken auf der Strecke, als die Läufer an ihr vorbei zogen. „Da dachte ich mir, das will ich auch“, erinnert sich Sabine Kramer.
Trainingsfleiß und sportlicher Ehrgeiz sorgten dafür, dass die Fretteranerin nicht mal ein halbes Jahr später, im Januar 2017, zehn Kilometer in weniger als einer Stunde lief (Persönlicher Rekord: 48:17 Minuten) und im gleichen Jahr ihren ersten Halbmarathon absolvierte. Die Nordic-Walking-Stöcke hatte sie längst beiseite gelegt.
Aus der anfänglichen Motivation zu laufen, entwickelte sich eine sportliche Geschichte, die Sabine Kramer schon so manches Mal einen Platz auf dem Treppchen bescherte – mehrfach beim Hochsauerländer Laufcup.
Im Jahr 2019 folgte der erste Marathon. Bis Jahresende waren es vier und jetzt fast jede Woche einer, wenn es sonntags nicht gewittert. Das Mitglied des SC Fretter, das von ihrem Lebensgefährten Michael Schmitt, der ebenfalls Langstreckenläufer ist, zusätzlich motiviert wird, heimste so manche Trophäe ein.
Auch in der Pandemie, in der Wettkämpfe zum Bedauern von Sabine Kramer ausfielen, fand sie Möglichkeiten, ihre sportlichen Leistungen auf den Prüfstand zu stellen. Umso größer war die Freude, kürzlich zum ersten Mal am 24-Stunden-Lauf „Ruhrschleife“ in Arnsberg teilzunehmen.
„Eine Runde hatte 4,6 Kilometer, sehr abwechslungsreich, trailig, hügelig und wunderschön“, bringt Sabine Kramer ihre Begeisterung auf den Punkt. Sie fügt hinzu, dass sie begleitet vom Gitarristen und Entertainer Karl-Heinz Duda, eine Runde lang “Lady in Black„ von Uriah Heep vor sich hinsang. In der vierten Runde prallte die 52-Jährige auf Langstreckenläuferin Gabi Schumacher auf, mit der sie weiterlief.
„Es wurde nie langweilig auf der Strecke, schließlich waren ja Quasselstrippen unterwegs“, lacht Sabine Kramer. Gemeinsam trotzte das laufbegeisterte Duo den sinkenden Temperaturen und dem Regen.
Am Ende waren es 115 Kilometer. „Das musste ich erstmal sacken lassen. Ich fühlte mich richtig gut und habe die warme Dusche danach richtig genossen“, blickt die Läuferin mit ein bisschen berechtigtem Stolz zurück. In ihrer Altersklasse siegte sie und wurde Gesamtzweite unter den Damen. Die Vorfreude auf die nächsten Wettkämpfe ist nach so einer beeindruckenden Leistung natürlich groß.