Hegering Serkenrode schafft zwei Drohnen zur Rettung von Wildtieren an

Leader-Förderung bringt auch 80 Prozent


  • Finnentrop, 08.06.2021
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  • Von Nicole Voss
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Hille Hansmann-Machula, Kathrin Ahlers und Friedrich Nagel (v. l.) testen die neuen Drohnen des Hegerings Serkenrode, die den Mähtod von Kitzen und weiteren Wildtieren verhindern sollen. von privat
Hille Hansmann-Machula, Kathrin Ahlers und Friedrich Nagel (v. l.) testen die neuen Drohnen des Hegerings Serkenrode, die den Mähtod von Kitzen und weiteren Wildtieren verhindern sollen. © privat

Finnentrop/Oedingen. Den Mähtod von Wildtieren zu verhindern, ist den Landwirten ein besonderes Anliegen. Ein wirksames Mittel dagegen ist der Einsatz von Drohnen, die jetzt auch auf dem Gebiet des Hegerings Serkenrode (Gemeinde Finnentrop und Oedingen) zum Einsatz kommen.


Der Anstoß zu dem Projekt kam von Landwirtin Hille Hansmann-Machula. Die Weringhauserin engagiert sich in der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) der Leader-Region LenneSchiene als Vertreterin der Land- und Forstwirtschaft. Gemeinsam mit Kathrin Ahlers, Schriftführerin des Hegerings Serkenrode, wurde das Vorhaben konkretisiert.

Die Antragsteller auf eine Förderung aus dem Leader-Programm und die weitere Organisation und Koordination des Projektes übernahm der Hegering Serkenrode federführend. Auch der Westfälisch-Lippische Landschaftsverband und die Kreisjägerschaft „Kurköln“ Olpe unterstützten das Projekt.

Jedes gefundene Tier ist ein Erfolg für die Jäger und Landwirte. von privat
Jedes gefundene Tier ist ein Erfolg für die Jäger und Landwirte. © privat

Dank der bewilligten Leader-Förderung wurde dem Hegering Serkenrode die Anschaffung von zwei Drohnen mit Spezialkameras und die Schulung von zwei Drohnen-Piloten ermöglicht. Die Kosten belaufen sich auf rund 20.000 Euro, von denen 80 Prozent aus der Leader-Förderung erstattet werden.

Die Technik kommt bei der Mahd der Wiesenflächen des Hegerings Serkenrode in diesem Jahr erstmals zum Einsatz. Alle Revierinhaber und Landwirte wurden mit einem Schreiben über die Möglichkeit informiert, die Technik in Anspruch zu nehmen.

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Schon beim Sonnenaufgang kommen die Drohnen zum Einsatz.

An fünf Tagen wurden die Drohnen bereits in elf Revieren eingesetzt. Die Drohnen-Piloten Kathrin Ahlers und Friedrich Nagel haben bei ihren Einsätzen mit Unterstützung von Landwirten, Jägern und freiwilligen Helfern mehr als 20 Kitze ausfindig gemacht und vor dem Mähtod gerettet. „Ein erfreuliches Projekt für die Landwirte, Jäger und natürlich die Tiere“, so Hille Hansmann-Machula.

Christoph Humberg mit einem geretteten Kitz. von privat
Christoph Humberg mit einem geretteten Kitz. © privat

Zum Hintergrund: Ein Kitz hat in seiner frühen Lebensphase keinen Fluchtinstinkt und bleibt an dem Ort, an den es das Muttertier geführt hat. Es hat gegen die vorrückende Gefahr der Maschinen auf einer Wiese keine Chance.

Bisher eingesetzte Methoden, zum Beispiel das Absuchen der Wiesen mit Hunden oder das Aufstellen von flatternden Plastiktüten zur Vergrämung, sind nur eingeschränkt wirksam, so dass es bislang in jedem Jahr zu zahlreichen Mähopfern gekommen ist.

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