Hauptschule Finnentrop: Wer finanziert die soziale Arbeit?

BuT-Finanzierung endet am 30. Juni


  • Finnentrop, 12.05.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

 von Sven Prillwitz
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Finnentrop. Über die Zukunft der Sozialen Arbeit an der Finnentroper Gemeinschaftshauptschule und beim Grundschulverbund Lennetal mit je einer halben Stelle wurde in der Ratssitzung am Dienstag, 9. Mai, beraten.


Der Rat der Gemeinde Finnentrop hatte 2014 beschlossen, die Trägerschaft für die Soziale Arbeit vom Kreis auf dessen Bitte hin zu übernehmen. Die Finanzierung war bis 2016 durch das Bildungs- und Teilhabegesetz (BuT) gesichert. Hintergrund waren ausschließlich arbeitsrechtliche Gründe, die den Kreis Olpe veranlasst haben, die Kommunen um Übernahme der Trägerschaft zu bitten. Eine Verlängerung der Maßnahme mit entsprechender Finanzierung wurde bis zum 30. Juni diesen Jahres gewährleistet.

Eine weitere Förderung dieses Angebotes durch das Land ist erst für 2018 beabsichtigt. Das bedeutet, dass die Finanzierung der Stellen, soweit die Kommunen die Maßnahme weiterführen wollen, in diesen sechs Monaten allein zu deren Lasten geht. Die für 2018 avisierte Förderung des Landes NRW soll insgesamt 58.500  Euro für den Kreis Olpe betragen. Bei derzeit kreisweit vier Stellen betrüge die Förderung je voller Stelle 14.625 Euro. Soweit noch weitere Kommunen Stellen für die soziale Arbeit an Schulen einrichten sollten, würde der Förderbetrag entsprechend geringer ausfallen.
Heß nimmt den Kreis in die Pflicht
„Die soziale Arbeit an Schulen ist auf keinen Fall eine Aufgabe des Schulträgers und damit der Kommune“, machte Bürgermeister Heß deutlich. „Hier gilt, wer die Musik bestellt, soll sie auch bezahlen – und das ist der Kreis.“ Grundsätzlich bestehe auch die Möglichkeit der Umwandlung von Lehrerstellen in Sozialarbeiterstellen zur Durchführung der Maßnahme. Eine Rücksprache mit den betroffenen Schulen habe ergeben, dass sich beide Schulen aufgrund der insgesamt schlechten Stellenbesetzung nicht in der Lage sehen, die Umwandlung je einer halben Lehrerstelle zu betreiben.

„Wir als Gemeinde könnten uns vorstellen, multiprofessionelle Tams einzurichten mit der Gemeinde als Träger und zu schauen, ob dieses förderungsfähig ist. Ein Antrag liegt schon beim Kreis vor, aber eine Reaktion gibt es von der Seite noch nicht“, so Heß.
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