Gemeinderat Finnentrop verabschiedet Aloys Weber in den Ruhestand

Bürgermeister Heß hält Laudatio


  • Finnentrop, 30.06.2017
  • Von Sven Prillwitz
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Der scheidende 1. Beigeordnete Aloys Weber (Mitte) hatte seine Dienstkalender als Symbol für seine Dienstjahre bei der Gemeinde Finnentrop mitgebracht. Sein Nachfolger Ludwig Rasche (links) und Bürgermeister Dietmar Heß lobten und verabschiedeten Weber in den Ruhestand. von Sven Prillwitz
Der scheidende 1. Beigeordnete Aloys Weber (Mitte) hatte seine Dienstkalender als Symbol für seine Dienstjahre bei der Gemeinde Finnentrop mitgebracht. Sein Nachfolger Ludwig Rasche (links) und Bürgermeister Dietmar Heß lobten und verabschiedeten Weber in den Ruhestand. © Sven Prillwitz

Finnentrop. Standing Ovations am letzten Arbeitstag: Der 1. Beigeordnete Aloys Weber ist in der Ratssitzung am Freitag, 30. Juni, nach insgesamt 31 Jahren im Dienst der Gemeinde Finnentrop feierlich in den Ruhestand verabschiedet worden. Bürgermeister Dietmar Heß bezeichnete den 64-Jährigen und dessen Verdienste als „Glücksfall“ für die Kommune und ihre Entwicklung. Weber selbst beendete seine Ansprache mit einem Appell.


„Nichts ersetzt den ehrlichen und offenen kommunikativen Austausch miteinander. Reden Sie miteinander und gehen Sie fair und konstruktiv miteinander um“, forderte Weber die Ratsmitglieder auf. Was ihn die Erfahrung aus mehr als 170 Sitzungen im Rat sowie im Haupt- und Finanzausschuss ebenfalls gelehrt habe: Neben dem Austausch von Argumenten seien ein „Faktencheck und mutige Entscheidungen“ wichtig. Und: „Nüchtern bleiben und sich nicht übermäßig aufregen.“ Weber bedankte sich bei allen Gemeindeverordneten, denen er in seiner Zeit als Bediensteter begegnet war, für die „faire, sachliche und menschlich angenehme Arbeit“.

Vor seiner Ansprache hatte Weber symbolisch 30 in schwarzem Leder eingebundene Bücher auf dem Boden des Ratssaals deponiert. Dabei handelte es sich um die Kalender, die er in all den Dienstjahren geführt hatte – mit einer Ausnahme: Das Buch aus dem Jahre 1988 fehlte. Das sei verlorengegangen, sagte Weber. „Aus meiner Sicht gab es aber keine verlorenen Jahre.“
Dank an Fachkollegen und Familie
Der angehende Pensionär richtete sich auch an die Angestellten aus dem Fachbereich Bauverwaltung und Gebäudemanagement, die zum Teil auch bei der Ratssitzung anwesend waren. „Ich werde nie vergessen, was wir für füreinander waren und was wir zusammen geschafft haben“, sagte Weber. Der 64-Jährige bedankte sich zudem bei seiner Familie und besonders bei der seiner Frau Elke für die Unterstützung.

„Wir haben allen Grund, für die von Aloys Weber geleistete Arbeit dankbar zu sein“, hatte Bürgermeister Dietmar Heß zuvor in seiner Laudatio auf Weber gesagt. Und dessen zahllose Verdienste für die Gemeinde Finnentrop aufzählt. Genauer gesagt: einen Teil der Verdienste, die Höhepunkte. „Würde ich alle auflisten, würde die Feierstunde heute kaum noch zu Ende gehen“, sagte der Bürgermeister. Heß nannte unter anderem die Erweiterung des Zentrums, die Entstehung neuer Gewerbegebiete wie Finnentrop III und Wiethfeld, die Neuordnung der Tallage und die Umgestaltung des Schwimmbads „Finto“ als Projekte, der unter Federführung Webers angegangen und realisiert worden seien.
Entscheidende Rolle bei Regionale 2013 und Bahnübergang
Auch an vielen Konzepten habe sein langjähriger Vertreter erfolgreich und entscheidend mitgewirkt, darunter der „Rahmenplan Tallage“, das Integrierte Kommunale Entwicklungskonzept (IKEK) und Leader-Projekte. Als weiteren „Höhepunkt in diesem Zusammenhang“ nannte Heß außerdem Webers führende Tätigkeit bei der Regionale 2013, die nicht nur für den Radwegebau und die Gewässer in der Gemeinde Finnentrop entscheidend gewesen sei, sondern auch den Lennepark hervorgebracht habe. Auch an der Beseitigung des Bahnübergangs in Finnentrops habe Weber entscheidenden Anteil, so Heß weiter.

Was Weber in all den Jahren neben seiner fachlichen Kompetenz, Loyalität und Freundlichkeit zudem ausgezeichnet habe: sein immenses Wissen und seine kommunikative Art. „Das Helfen war stets eine Triebfeder seines Handelns. Er wollte helfen statt verhindern“, sagte Heß. Weber habe auf die „Kraft der Argumente“ gesetzt und sei seinen Gesprächspartnern stets auf Augenhöhe begegnet. Außerdem habe er eine „künstlerische Ader, aber stets auch den Sinn für das Umsetzbare, das Machbare“ bewiesen.
Vereidigung von Ludwig Rasche
Webers Nachfolger Ludwig Rasche war bereits im Mai zum neuen 1. Beigeordneten und Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters gewählt worden. In der Ratssitzung am Freitag wurde Rasche vereidigt und erhielt aus den Händen von Dietmar Heß seine Ernennungsurkunde. Seine Amtsperiode dauert acht Jahre; dabei handelt es sich um ein Beamtenverhältnis auf Zeit.
Zur Person: Aloys Weber
  • geboren am 14. Februar 1953 in Finnentrop
  • verheiratet mit Ehefrau Elke, Vater zweier Kinder (Jana und Jonas)
  • Studium der Architektur mit Schwerpunkt Städtebau; Abschluss als Diplom-Ingenieur
  • 1979: erste Anstellung bei einem Osnabrücker Planungsbüro; hier übernimmt er 1984 die Leitung des Hochbaubüros
  • 1986: Anstellung als Diplom-Ingenieur bei der Gemeinde Finnentrop
  • 1988: Ernennung zum Bauleiter der Gemeinde Finnentrop
  • 2011: Ernennung zum Technischen Beigeordneten der Gemeinde Finnentrop
  • 2005: Ernennung zum 1. Beigeordneten und Allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters
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