Gemeinde Finnentrop setzt auf heißes Wasser gegen Unkraut
Ohne Chemie im Kampf gegen unliebsames Grünzeug
- Finnentrop, 08.03.2017
Finnentrop. Bald ist es wieder soweit – Löwenzahn, Breitwegerich und Co. suchen sich ihren Weg durch Pflasterfugen, Mauerspalten und sonstige Ritzen. Viele Wildkräuter können sich rasend schnell ausbreiten und unter Umständen mit ihrem Wurzelwerk tief gehende Schäden verursachen. Um öffentliche Bereiche gepflegt und sauber zu halten sowie Schäden an Wegen, Plätzen und Bauwerken vorzubeugen, setzt die Gemeinde Finnentrop auf heißes Wasser zur Unkrautbekämpfung.
Durch die Verwendung der Heißwassertechnologie wird Unkraut effektiv und ohne Herbizide bekämpft. Das Wasser wird in einem Tank auf 99 Grad erhitzt und mit Lanzen auf das Unkraut aufgebracht. Die Zellstruktur der Pflanzen wird zerstört, so dass sie bereits nach kurzer Zeit schlaff aussehen, nach etwa drei Tagen braun werden und schließlich abtrocknen.
„Es handelt sich um eine radikale und effektive Methode, die letztlich das Übel an der Wurzel packt. Heißwasser ist die einzige chemiefreie Methode, die auch die Wurzeln erreicht“, erläutert Burkhard Feldmann.
Neben der Heißwassermethode werden in der Gemeinde Finnentrop auch weiterhin sogenannte Wildkrautbürsten eingesetzt. Diese an der Fegemaschine oder am Freischneider angebauten Stahlbürsten können allerdings nur auf äußerst robusten Oberflächen zum Einsatz kommen.
Auch die vermeintlichen Hausmittel Essig und Salz fallen offiziell unter die nicht erlaubten Pflanzenschutzmittel und sind strikt verboten. Hintergrund ist, dass die Konzentration dieser Mittel im Boden sehr hoch wird und dadurch nicht nur die Pflanzen, sondern auch Boden, Bodenlebewesen und Grundwasser belastet werden.