Gemeinde Finnentrop plant neue Unterbringungs-Möglichkeiten für Flüchtlinge

Ausschuss stimmt Container-Lösung zu


  • Finnentrop, 07.12.2022
  • Politik , Ukraine
  • Von Nils Dinkel
    Profilfoto Nils Dinkel

    Nils Dinkel

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Am 28. November lebten in der kommunalen Flüchtlingsunterkunft in Heggen 96 Personen, davon 49 aus Finnentrop, 37 aus Lennestadt, 8 aus Drolshagen und 2 aus Wenden. von Kreis Olpe
Am 28. November lebten in der kommunalen Flüchtlingsunterkunft in Heggen 96 Personen, davon 49 aus Finnentrop, 37 aus Lennestadt, 8 aus Drolshagen und 2 aus Wenden. © Kreis Olpe

Finnentrop. Mit Beginn des Ukrainekrieges ist die Zahl der ankommenden und zugewiesenen Kriegsflüchtlinge, aber auch die Zahl der Asylbewerber stark angestiegen. Bis Ende November nahm die Gemeinde Finnentrop aus den unterschiedlichen Rechtskreisen 286 Personen zusätzlich auf. Daher plant die Gemeinde die Schaffung neuer Unterbringungs-Möglichkeiten – und thematisierte die Angelegenheit im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag, 6. Dezember.


Laut Sitzungsvorlage halten sich inzwischen 513 Personen in der Gemeinde Finnentrop auf. Das entspreche einer Steigerung von 126 Prozent in elf Monaten. Davon kämen 195 Flüchtlinge aus der Ukraine, wovon 136 in Wohnungen untergebracht seien. 49 bewohnen die Heggener Flüchtlingsunterkunft, 10 Gemeinschaftsunterkünfte.

„Leider werden inzwischen vermehrt private Wohnungsangebote zurückgezogen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, diese Personen in gemeindeeigenen Unterkünften unterzubringen, was eine zusätzliche Herausforderung bei der Unterbringungs-Verpflichtung durch die Gemeinde Finnentrop darstellt“, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Kurzfristige Maßnahmen ergreifen

Die Verwaltung hält als kurzfristig umsetzungsfähige Maßnahmen die Anschaffung von Containern am Totenweg 22 (Bamenohl) sowie Am Lennedamm 17 (Finnentrop) für sinnvoll. Aktuell rechnet die Gemeinde mit Anschaffungskosten in Höhe von 650.000 Euro.

Laut Sitzungsvorlage wird die Flüchtlingsunterkunft in Heggen nicht dauerhaft zur Verfügung stehen. Auf Schützenhallen und Turnhallen will man möglichst nicht ausweichen müssen. Mit der Errichtung bzw. Aufstockung von Containern könnten 43 neue Plätze geschaffen werden.

Bürgermeister Achim Henkel: „Wir sind, wie viele andere, unterwegs und müssen schauen, wie wir das hinkriegen Wir müssen uns wappnen. Sonst stehen die Leute irgendwann hier und wir kriegen sie nicht unter.“

Container als bewährte Lösung

Der Bürgermeister rechnet mit weiteren Zuweisungen und mit der Ausreizung der aktuellen Kapazitäten. Der Ausschuss stand geschlossen dahinter und stimmte einstimmig zu. „Die Container, die sich in vergangenen Flüchtlingskrisen an den Standorten bereits gewährt haben, sollen im ersten oder zweiten Quartal 2023 aufgestellt werden“, so der Bürgermeister.

In der Ratssitzung am Dienstag, 13. Dezember, soll der Rat die Planung final absegnen, damit die Verwaltung die Umsetzung planen kann.

Artikel teilen: