Geldregen von 2,2 Millionen Euro für Finnentrops Festhalle

Förderprogramm „Heimat-Zeugnis“ macht es möglich


  • Finnentrop, 09.11.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
    Profilfoto Barbara Sander-Graetz

    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Topnews
Bürgermeister Heß (rechts) überreicht den Förderbescheid an Sebastian Hatzfeld, Vorsitzender des Bürgerschützenvereins Finnentrop. Mit ihm freut sich Architekt Daniel Burghaus (links). von Barbara Sander-Graetz
Bürgermeister Heß (rechts) überreicht den Förderbescheid an Sebastian Hatzfeld, Vorsitzender des Bürgerschützenvereins Finnentrop. Mit ihm freut sich Architekt Daniel Burghaus (links). © Barbara Sander-Graetz

Finnentrop. Es heißt „Heimat-Zeugnis“, ist ein Förderprogramm des Landes NRW und beschert dem Bürgerschützenverein für die Renovierung seiner Festhalle rund 2,2 Millionen Euro. Damit sind 90 Prozent der Kosten durch Fördermittel gedeckt. „Das ist wie ein Sechser im Lotto“, freut sich Dirk Atteln, 2. Vorsitzender der Finnentroper Bürgerschützen, bei der Übergabe des Förderbescheids am Donnerstag, 8. November.


Nicht ohne Stolz verkündet Bürgermeister Dietmar Heß im Beisein des Schützenvorstandes mit dem Vorsitzenden Sebastian Hatzfeld an der Spitze den Glücksgriff, den die Gemeinde  und insbesondere die Schützen gemacht haben. Rund 2,5 Millionen Euro sollen die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen insgesamt kosten. Eigenleistung der Schützen und ein Anteil von Seiten der Gemeinde machen die Umsetzung jetzt zeitnah möglich.
Renovierungen dringend notwendig
Zunächst hatte man sich um Fördermittel aus dem „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW“ beworben. In diesem Zuge sollte die Festhalle Finnentrop zu einem „Interkulturellen Begegnungszentrum, kurz  IBZ“ werden.

Der Bürgerschützenverein Finnentrop ist Eigentümer der im Jahre 1959 fertiggestellten Festhalle Finnentrop. Das Objekt weist nach 60 Jahren einen akuten baualtersbedingten Sanierungsbedarf auf. Darüber hinaus plant der Verein Umbau- und Anbauarbeiten, um auch auf Dauer eine möglichst breitgefächerte Nutzung sicher zu stellen. Dazu gehört ein neuer Eingangsbereich durch einen barrierefreien Vorbau als verglastes Foyer.

In der Halle soll einiges umorganisiert werden wie das Stuhllager und der Garderobenbereich. Ein neues WC soll barrierefrei sein, die Garderobe größer und die Bühne soll umgebaut werden. Neue Elektrik, eine Trennung des Innenraums sowie ein neuer Thekenbereich gehören zu den weiteren ehrgeizigen Projekten. „Natürlich soll auch die Halle energetisch auf den neusten Stand gebracht werden“, erklärt der Bürgermeister.
 von privat
© privat
Doch das Förderprogramm war hoffnungslos überzeichnet, und so folgte zunächst eine Ablehnung. Die Finnentroper bewarben sich in diesem Jahr erneut. „Dann hat sich Ministerin Ina Scharrenbach bei mir gemeldet“, erzählt Heß vom weiteren Verlauf. „Sie hat mir den Vorschlag gemacht, eine Förderung aus dem Topf „Heimat-Zeugnis“ zu beantragen.“

Gesagt, getan. Der Antrag wurde dahingehend geändert, dass er den Kriterien entsprach, und am Mittwoch, 7. November, konnte Bürgermeister Heß  den Bewilligungsbescheid aus den Händen der Ministerin entgegen nehmen. Knapp vier Wochen waren gerade einmal ins Land gezogen zwischen Antragstellung und Bewilligung.  Und als Sahnehäubchen kommt hinzu: Während die Fördersumme beim ersten Programm 81 Prozent betrug, umfasst sie jetzt 90 Prozent. „Das war das erste Projekt, das Mittel aus dem Topf „Heimat-Zeugnis“ bekommen hat“, so Heß.
Festhalle auch Spielstätte der Kulturgemeinde
Jetzt kommen auch die Pläne von Architekt Daniel Burghaus zum Tragen. „Die Festhalle ist nicht nur eine Schützenhalle, sondern  auch  eine Spielstätte der Kulturgemeinde. So benötigen wir gerade für deren Publikum einige Veränderungen und auch neue Stühle. Die jetzigen sind vor 40 Jahren gebraucht erworben worden.“

Während ab sofort die Detailplanungen beginnen, wird der Umbau voraussichtlich nach dem Finnentroper Schützenfest 2019 starten. „Wir rechnen mit rund einem Jahr Bauzeit“, so Sebastian Hatzfeld. Die Kulturgemeinde wird auf andere Spielstätten ausweichen. „Vielleicht kann ich dann von einer Aufführung auch mal zu Fuß nach Hause gehen“, kommt Bürgermeister Heß ins Überlegen.
Artikel teilen: