Frielentroper Mario Pagana haucht Kunstwerken Leben ein

Besonderes Handwerk


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Mario Pagana arbeitet an Bösewicht „Heisenberg“ aus „Breaking Bad“. von s: Nils Dinkel
Mario Pagana arbeitet an Bösewicht „Heisenberg“ aus „Breaking Bad“. © s: Nils Dinkel

Frielentrop. Mario Pagana ist ein besonderer Künstler: Während andere mit Stift und Pinsel zeichnen, greift der 34-Jährige aus Frielentrop zu einer mit Druckluft betriebenen Spritz-Pistole. Kurz „Airbrush“. Seine Werke sind echte Hingucker. Besonders jene im fotorealistischen Bereich. Da wundert es nicht, dass er diese auch besonders gerne anfertigt.


„Fotorealistische Bilder: Das ist die hohe Kunst von allem. Es sieht wirklich aus, als würden sie da sitzen“, sagt Pagana, während er auf Statler und Waldorf aus der „Muppet-Show“ zeigt. „Meine bislang beste Arbeit“, ist sich der 34-Jährige sicher. Sie hängen in einem Privatkino im Raum Finnentrop.

Zwei Arbeiten gingen dem Künstler besonders ans Herz. In diesem Jahr hat er zwei Urnen mit Airbrush-Kunst gestaltet. „Gerade bei der ersten Urne ist mir das wirklich schwergefallen“, sagt Pagana. Speziell war auch die Arbeit an einer Hunde-Skulptur. „Ich habe ihm eine Lederhose angezogen“, sagt der 34-Jährige lachend.
Anfänge vor mehr als zehn Jahren
Vor mehr als zehn Jahren machte er erste Schritte in dieser Technik. Anfangs waren das Cartoons oder Totenköpfe, die er mit einfacher Technik und günstigen Farben gesprayt hat. „Gemalt habe ich schon immer gerne. Ich habe mir alles selbst beigebracht“, erklärt Pagana beim Gespräch in seinem Atelier.

Dieses hat er sich in einem Zimmer seines Elternhauses eingerichtet. Neben einer professionellen Airbrush-Maschine mit unzähligen Farben und Druckköpfen stehen hier auch ein Kompressor und natürlich eine Stafette.
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Später eignete er sich Wissen im Bereich „Custom-Painting“, der Bemalung von Fahrzeugen, an. Hier erhielt er zahlreiche Tipps von einem damaligen Arbeitskollegen. „In einer Lackiererei habe ich vieles zu Untergründen von Karosserie-Teilen und zu Lacken erfahren“, so Pagana. Am liebsten verleiht er Zweirädern neuen Glanz. Ein Motorrad hat er mit Blattgold, ein weiteres mit Blattsilber designt. „Es sind echte Hingucker geworden“, ist sich der 34-Jährige sicher. Hier würde er gerne weiter anknüpfen.
„Kein Bild gleicht dem anderen“
Was ihm besonders an der Kunst gefällt, ist die Abwechslung: „Kein Bild gleicht dem anderen. Von verschiedenen Untergründen und Material-Beschaffenheit bis hin zu unterschiedlichen Maltechniken, die ich miteinander kombiniere. Jedes Objekt ist einzigartig“, sagt der Frielentroper. So entstehen die Arbeiten des freischaffenden Künstlers nicht nur mit der Airbrush-Pistole, sondern er lässt Pinsel-, Spachtel-, Tupf- und Relieftechnik miteinander harmonieren.
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Aber nicht nur verschiedene Kunst-Techniken verbindet er miteinander. Auch auf stilvolle Beleuchtung seiner Werke legt Pagana hohen Wert. In einem Schaufenster in Bamenohl stellt er derzeit ein Gemälde von Micky Maus aus. Hier hat er mit beleuchteten Sternen und einer Rundum-Beleuchtung verschiedene Akzente gesetzt. Das Werk sei das modernste, das er bislang geschaffen habe. Jeder solle sich darin wiederfinden. „Wer mag Micky Maus nicht?“, fragt der Frielentroper.
Bis zu 16 Stunden Arbeit für ein Bild
Diese Art der Kunst ist dementsprechend zeitaufwändig. Bis zu 16 Stunden wendet er nach eigenen Angaben für eines seiner Bilder auf. Seine Werke kreiert er meist und am liebsten nach eigener Vorlage. Sein Wunsch ist, dass Pagana irgendwann mit seiner Kunst auch seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. „Ich will gar nichts anderes machen. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Es ist faszinierend, was daraus entsteht“, so Pagana.

Seine ersten „Kunden“ zeigen sich begeistert vom Talent des 34-Jährigen. Für eine Logopädie-Praxis in Finnentrop hat er ein Wandbild geschaffen, das nicht mehr auf dem neuesten Stand ist. Zwei Therapiehunde sind unter anderem hierauf zu sehen. Das Team hat tierischen Zuwachs bekommen, der in das Bild eingearbeitet werden soll. Ein Motorradfahrer wünscht sich, dass nach seinem Zweirad auch noch ein Auto vom Künstler aufbereitet wird. Scheint, als wäre Pagana auf einem guten Weg.
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