Freie Wähler Finnentrop beantragen längere Auslegung des Regionalplans

Bürger vernünftig informieren


  • Finnentrop, 26.04.2021
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Für Windräder wird auch der Wald zerstückelt. von Pixabay.com
Für Windräder wird auch der Wald zerstückelt. © Pixabay.com

Finnentrop. Windkraft ist ein brisantes Thema. Die Bürger sollten vernünftig informiert sein. Doch genau daran hapert es nach der Meinung der Freien Wähler Finnentrop. Es fehle Pandemie-bedingt an Möglichkeiten, die Bürger über den Regionalplan-Entwurf und die geplante Ausweisung von Vorrangzonen zu informieren.


Die Freien Wähler beantragen eine Verlängerung der Auslegefrist des Entwurfs um ein halbes Jahr (31. Dezember statt 30. Juni). Dieter Bitter begründete den Antrag damit, dass ansonsten die Bürger nicht ausreichend Zeit hätten, Einwendungen zu erheben. „Bedingt durch die aktuelle Pandemielage ist eine Beteiligung der Bürger zur umfassenden Meinungsbildung und zum Informationsaustausch nur sehr eingeschränkt durchführbar beziehungsweise unmöglich“, heißt es in dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt.

Bürgermeister Achim Henkel gab zu bedenken, dass die gewöhnliche Auslegungsfrist mit der jetzigen Auslegung für sechs Monate schon deutlich überschritten sei. Ralf Helmig, CDU-Fraktionsvorsitzender signalisierte, dass er sich vorstellen könne, dass seine Partei den Antrag mittrage, regte jedoch an, weitere Bürgermeister mit ins Boot zu holen.

Frettertal von Windrädern eingekesselt

Zum Hintergrund: Neben den bereits projektierten Anlagen zwischen Weuspert und Serkenrode (7) und oberhalb Ramscheid (3) sind weitere oberhalb von Ostentrop und auf der Grenze zu Lennestadt angedacht.

Den Freien Wähler stößt es in diesem Zusammenhang auch sauer auf, dass das Frettertal dann quasi von Windrädern eingekesselt sei. Dieter Bitter machte im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich, dass einige Argumente gegen den Regionalplan-Entwurf sprechen. „Es sind nicht nur die Windanlagen. Der Wald zwischen Weuspert und Serkenrode würde für den Schwerlastverkehr zerstückelt. Der Aspekt der Zuwegung kommt oft zu kurz“, mahnte Dieter Bitter.

Mehr Windräder als in Berlin

Im Sauerland sei im Vergleich beispielsweise zum Großraum Aachen lediglich mittlere Windgeschwindigkeit zu erkennen. Dieses wolle man durch immer höhere Windräder ausgleichen. Und noch etwas kritisiert Dieter Bitter: „Im Frettertal sollen mehr Windräder gebaut werden als im gesamten Bundesland Berlin vorhanden sind.“

Der Finnentroper, der ein Fachmann in Sachen Wärmeenergieerzeugung und -verteilung ist, gibt auch zu bedenken, dass eine Diskussion über Energiespeichermöglichkeiten nie geführt werde und es an Speichermöglichkeiten fehle.

Der Antrag soll auf die Tagesordnungen des nächsten Umwelt-, Bau und Planungsausschusses (10. Juni) und des Haupt- und Finanzausschusses (4. Mai), der die Aufgabe des Rates übernimmt.

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