Finnentroper Bürger wollen aktiv den Klimaschutz vorantreiben

Klimabündnis gegründet


Brigitte Kümhof (l.) nahm im Anschluss an die Veranstaltungen einige Beitrittserklärungen entgegen. von Nicole Voss
Brigitte Kümhof (l.) nahm im Anschluss an die Veranstaltungen einige Beitrittserklärungen entgegen. © Nicole Voss

Finnentrop. Als Musterschüler in Sachen Klimaschutz bezeichnete Stefan Hoffmann, Energieberater der Verbraucherzentrale NRW, die Gemeinde Finnentrop bei der Gründung des Klimabündnisses am Donnerstag, 27. Februar, im Rathaus.


Ein schönes Lob, das den Initiatoren um Bürgermeister Dietmar Heß und die Umweltbeauftragte der Gemeinde Brigitte Kümhof nicht reicht. Sie möchten noch mehr Einwohner der Gemeinde ins Boot holen und aktiv etwas beim Klimaschutz bewegen. Das Bewusstsein für das wichtige Thema scheint in so manchem Kopf bereits angekommen, was die hohe Zahl der Interessenten bei der interessanten und informativen Veranstaltung belegte.
 von Nicole Voss
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Die Ziele sind klar definiert: die Vernetzung verschiedener Akteure, kooperatives Miteinander sowie die Entwicklung neuer Strategien, Projekte und Aktivitäten. Dabei gibt es keine Vorboten und Maßregelungen. Das Thema müsse, wie Bürgermeister Heß betonte, in die Köpfe der Menschen.
Aktiver Klimaschutz seit 1990
Die Gemeinde Finnentrop hat bereits im Jahr 1990 mit ersten Maßnahmen begonnen: Es wurden Energieversorgungs- und Energiesparkonzepte für alle Schulgebäude der Gemeinde und das Rathaus angestoßen und weitgehend umgesetzt. Das Motto „Global denken, lokal handeln“ hat sich in vielen Bereichen bewährt. Das Ergebnis der aktiven Bemühungen: Von 2009 bis 2014 wurden in der Gemeinde Finnentrop rund 20.000 Tonnen Co² eingespart.
Eine ganze Generation verloren gegangen
2010 trat die Gemeinde Finnentrop dem internationalen Klimabündnis bei und ist somit eine von 1700 Kommunen in 26 europäischen Ländern. In seinen Ausführungen, in denen Bürgermeister Heß das Getane reflektierte, griff er den Leitsatz vieler Jugendlichen „Wir streiken, bis ihr handelt“ auf und erklärte, dass beim Klimaschutz gefühlt eine ganze Generation verloren gegangen sei und jetzt wieder gehandelt werde.
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Stefan Hoffmann rief die zahlreichen Vereins- und Firmenvertreter sowie Bürger auf, ihn anzurufen und Termine, beispielsweise für Vorträge, zu vereinbaren.

Förster Daniel Knorn teilte mit Blick auf die Situation des Waldes im Kreis Olpe mit, dass acht bis neun Prozent des Fichtenwaldes abgestorben seien. Dabei sei der Borkenkäfer die Folge der Trockenheit. „Die Käfer-Population wird noch stärker“, so Knorn, der betonte, dass die Witterungsphase in der zweiten Jahreshälfte dafür ausschlaggebend sei.
Boden trocken bis zu 1,80 Meter Tiefe
Der Boden sei bis auf eine Tiefe von 1,80 Meter trocken. Als Revierförster in Heggen berichtete er davon, dass der wichtigste Absatzmarkt des heimischen Holzes, China, durch den Corona-Virus geschlossen sei.

In der angeregten Diskussion stellten Privatpersonen und Firmenvertreter ihre Beiträge zum Klimaschutz vor.
Wie geht’s nach der gelungenen Auftaktveranstaltung weiter? Angedacht sind Vorträge der Verbraucherzentrale, Arbeitskreise und Aktionstage.  Auf der Internetseite der Gemeinde Finnentrop gibt es weitere Infos zum Klimaschutz und die Beitrittserklärung zum Klimabündnis (beitragsfrei) als Download.
Anregungen, Vorschläge, Projekte können unter: klimabuendnis@finnentrop.de mitgeteilt werden.
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