Finnentrop unter Wasser: Reitschule und Café kämpfen mit Flutschäden

Wiederholte Überschwemmungen


  • Finnentrop, 02.08.2024
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  • Von Claudia Wichtmann
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Das regnerische Wetter am Donnerstag, 1. August, hat seine Spuren im Frettertal hinterlassen - unter anderem im Mühlencafé. von Claudia Wichtmann
Das regnerische Wetter am Donnerstag, 1. August, hat seine Spuren im Frettertal hinterlassen - unter anderem im Mühlencafé. © Claudia Wichtmann

Finnentrop. Heftige Regenfälle haben am Donnerstag, 1. August, im Finnentroper Raum für Überschwemmungen verursacht, die viele Anwohner schwer getroffen haben.


Dazu zählt unter anderem die Reitschule von Familie Hucke in Fretter: Auf einer ihrer Wiesen befindet sich ein Gully mit Kontrollschacht, der bei Unwettern regelmäßig überläuft. „Der Gully kommt bei Unwetter oft hoch, der Unrat läuft dann auf die Wiesen“, erklärt Ute Hucke. Neben Fäkalien und Toilettenpapier seien auch Tampons und Binden dabei gewesen.

„Das ist circa eine Treckerschippe voll mit Dreck und Müll, den wir entsorgen müssen“, berichtet die Reitlehrerin. Die Wiese müsse anschließend abgemulcht und das Loch mit Schotter und Mutterboden aufbereitet werden. „Die Wiese muss dann wieder runtergepflegt werden“, so Ute Hucke. Diese Problematik trete bei Starkregen immer wieder auf.

Pferdestall unter Wasser

Im Pferdestall stand das Wasser nach ihren Angaben teilweise vier bis fünf Zentimeter hoch, bis in die Sattelkammer hinein. „Wir haben gut 45 Minuten gegen das ansteigende Wasser gekämpft und versucht, alles rauszukehren“, erzählt Ute Hucke.

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Die Bäche Fretter und Giebelscheid traten über die Ufer und fluteten die Keller der umliegenden Häuser. Das herausgepumpte Wasser lief dabei ebenfalls auf die Wiesen des Reitschulbetriebes. „Heute müssen wir erst mal mit Mülltüten die Wiesen abgehen und Spielzeug, Müll und andere Sachen von den Wiesen sammeln.“

Trotz des enormen Aufwands war sie überwältigt von der Hilfsbereitschaft von Bekannten und Freunden aus der Nachbarschaft und den umliegenden Dörfern. „Von allen Seiten kamen gestern Abend zahlreiche Hilfsangebote. Dafür waren wir sehr dankbar“, betont sie.

Schäden im Mühlencafé

Auch das Mühlencafé in Frettermühle wurde geschädigt. „Das Wasser kam von überall und hat sich im ganzen Café verteilt bis in die Toiletten und die Stromerzeugungsanlage ist betroffen“, erzählt Betreiberin Christiane Brill.

„Das Wasser kommt oben vom Berg geflossen und verteilt sich auf dem gesamten Grundstück.“ Im angrenzenden Stall trat das Wasser durch das alte Gemäuer. „Das wird sehr lange dauern, bis das wieder trocken ist“, vermutet Christiane Brill. Die Feuerwehr Schönholthausen/Ostentrop habe hierbei „einen super Einsatz geleistet“.

„Alte Mauern trocknen sehr schlecht”
— Christiane Brill

„Hier sind ja keine Fenster drin und die alten Mauern trocknen sehr schlecht.“ Sie spricht aus leidvoller Erfahrung: Erst im Herbst 2022 waren die Renovierungsarbeiten von den Hochwasserschäden im Jahr 2021 abgeschlossen.

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In das Mühlencafé drang Wasser ein, sodass eine Hochzeitsfeier kurzfristig abgesagt werden musste.

Kurzfristig musste Christiane Brill am Morgen nach dem Starkregen noch eine Trauung absagen, die im Mühlencafé stattfinden sollte, da die Räume nicht nutzbar waren. Sie sieht darin nicht nur den eigenen finanziellen Verlust: „Auch für das Brautpaar tut es mir sehr leid, die jetzt kurzfristig alles umorganisieren mussten,“ bedauert sie.

Daneben haben einige Straßen im Nachbarort Ostentrop, die nur provisorisch nach dem Breitbandausbau geflickt wurden, Schäden davon getragen.

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