Finnentrop plant für 2017 mit Minus von 1,6 Millionen Euro
Bürgermeister Heß sieht lediglich geringen finanziellen Spielraum
- Finnentrop, 15.11.2016
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
Finnentrop. Die Zahlen für drei Haushaltsjahre standen am Dienstag im Mittelpunkt der Ratssitzung. Während die Gemeinde Finnentrop das laufende Jahr voraussichtlich mit einem Gewinn von rund 974.000 Euro abschließen wird, endete 2015 mit einem Fehlbetrag in Höhe von 1,67 Millionen Euro. Ein ähnlich hohes Minus sieht der Entwurf des Haushaltsplans für 2017 vor.
Dazu kommt laut Heß eine höhere Zahllast für die Kreis- und Jugendamtsumlage (ca. 648.000 Euro). Dass zudem die Steuerkraft der Gemeinde im Vergleich zur NRW-weiten Entwicklung um mehr als das Doppelte steige, bedeute einen Rückgang der Schlüsselzuweisungen des Landes um rund 525.000 Euro. Dazu kämen kostenintensive Herausforderungen wie die Aufnahme, Betreuung und Integration von Flüchtlingen, der Ausbau der kommunalen Infrastruktur und die Attraktivierung des Standortes. Leistungen, die als selbstverständlich erachtet würden, obwohl auf der kommunalen Ebene generell zu wenig Geld ankomme, so Heß.
Der Spielraum, die Gemeindekasse aufzufüllen, sei begrenzt, da „viele der Aufwendungen fremdbestimmt“ seien, „Einsparpotentiale allenfalls marginal existieren“ und es bei Erträgen „nur wenige Stellschrauben“ gebe, so Heß. Als eine solche hat die Gemeinde die Grundsteuer B ausgemacht, die von 442 auf einen Hebesatz von 467 v.H. angehoben werden soll. Die „geringfügige“ Steigerung um 5,66 Prozent diene dazu, das „weitere Abschmelzen des Eigenkapitals“ zumindest etwas zu bremsen. Weil die Steuerzahler damit bereits betroffen seien, soll die Grundsteuer A nicht erhöht werden. Mit Blick auf den Wettbewerb im Kreis Olpe hält die Gemeinde auch am derzeit gültigen Satz der Gewerbesteuer fest.
Der Gemeinderat stimmt im Dezember über den Haushaltsplanentwurf für 2017 ab. Bürgermeister Dietmar Heß erteilten die Gemeindeverordneten für den Jahresabschluss 2015 mit dem Fehlbetrag von 1,67 Millionen Euro bei drei Stimmen Entlastung. Die Fraktion der Freien Wähler für Finnentrop stimmte geschlossen gegen das Zahlenwerk.