Finnentrop: Gerd Kowalzik beendet politisches Engagement nach 35 Jahren

„Wenn ich gebraucht werde, werde ich da sein“


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Gerd Kowalzik zieht sich nach 35 Jahren aus der Kommunalpolitik zurück. von Nicole Voss
Gerd Kowalzik zieht sich nach 35 Jahren aus der Kommunalpolitik zurück. © Nicole Voss

Finnentrop. Mit dem Ausscheiden von Gerd Kowalzik endet in der Finnentroper Kommunalpolitik am 31. Oktober eine Ära. 35 Jahre hatte der pensionierte Polizeibeamte die Geschicke im Rat mitbestimmt und sich mit Sachverstand und konstruktiv eingebracht.


Besonders am Herzen lag und liegt dem 67-Jährigen der Sport – und dabei insbesondere das Schwimmen. Bei den Wasserfreunden Finnentrop engagierte sich Gerd Kowalzik 40 Jahre, erreichte sportliche Ziele und wird bei der nächsten Jahreshauptversammlung auch dort sein Amt als sportlicher Leiter niederlegen.

1994 zog der gebürtige Berkamener über die Reserveliste in den Rat ein. „Ich war schon immer politisch interessiert. Bergkamen ist die Hochburg der SPD in NRW“, erklärt Gerd Kowalzik und setzt damit schon einen Hinweis auf seine politische Karriere.
Politisch infiziert von Bernd Dahlmann
Wie kam es eigentlich zu dem beispielhaften Engagement? Der damals 27-Jährige stolperte 1980 nach seinem Umzug von Bergkamen ins Sauerland nach eigener Aussage zufällig in eine Trainingsstunde der Wasserfreunde. „Eine Woche später hatte ich den Job des Trainers“, lacht der passionierte Schwimmer beim Blick zurück.

Politisch infiziert von seinem Nachbarn Bernd Dahlmann ließ der „Aufstieg“ in die Politik nicht lange auf sich warten. Helmut Adler sprach Gerd Kowalzik an, ob er als Sportfachmann nicht Lust habe, als sachkundiger Bürger in den Ratssitzungen dabei zu sein. Er willigte ein. 1994 gelang dem SPD-Mitglied über die Reserveliste der Einzug in den Rat.
Konstrutive Arbeit im Ausschuss
Im gleichen Jahr begann der Umbau des Fintos, der 1996 fertiggestellt wurde. „Wir haben darauf geachtet, dass wir mit dem Umbau den Bädern in den umliegenden Kommunen nicht die Kunden wegnehmen“, blickt Gerd Kowalzik zurück. Der Vorteil des Fintos, der auch noch heute Bestand habe, sei der unschlagbare Eintrittspreis.

Anfang der 2000er-Jahre drehte sich vieles um den Bau der Kunstrasenplätze, die ja bekanntlich 20 Jahre später wieder auf der Agenda stehen. Politisch engagiert zu sein, kann durchaus mit Kritik und persönlichen Angriffen einhergehen. Gerd Kowalzik sieht das für sich persönlich anders: „Ich habe mich stets von allen anerkannt gefühlt. Die Arbeit im Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport, dessen Vorsitzender ich insgesamt zehn Jahre war, war sehr konstruktiv und gut.“
Kein Mitläufer
Gerd Kowalzik machte deutlich, dass es ihm immer Spaß gemacht habe. Seine politische Einstellung basierte darauf, kein Mitläufer zu sein, sondern seine eigene Meinung einzubringen.

Und jetzt? „Es tut mir leid, aufzuhören, aber jetzt ist es an der Zeit. Ich möchte mehr Radfahren und das Leben genießen. „Wenn ich gebraucht werde, werde ich das ein“, so Gerd Kowalzik abschließend. Seinen Listenplatz übernimmt die neue SPD-Gemeindeverbandsvorsitzende Luisa Arens.
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