Fastenbrechen der Moscheegemeinde Finnentrop im Zeichen des Miteinanders
Gelebte Gastfreundschaft
- Finnentrop, 22.04.2022
- Glaube & Religion
- Von Nicole Voss
Bamenohl. Als einen Abend für den Frieden, die Freiheit und die Menschlichkeit bezeichnete Metin Aydin, der Leiter der Verbandskommunikation des Kölner IGMG-Regionalverbands, am Donnerstagabend, 21. April, das gemeinsame Fastenbrechen in der gutbesuchten Schützenhalle Bamenohl. Der Fastenmonat „Ramadan“ endet am 1. Mai.
Die Moscheegemeinde Finnentrop, die sich für diesen Abend richtig ins Zeug gelegt hatte, freute sich über viele Gäste unterschiedlicher Nationalitäten. Das war auch eines der Ziele: Menschen zusammenbringen. Metin Aydin animierte in seiner charmant-launigen Art scherzhaft zu einem „Speed Dating“, um auf diese Weise viele Menschen kennenzulernen. Die Rechnung ging auf.
Im Anschluss an den offiziellen Teil, der von Grußworten, der Koran-Rezitation des Weltmeisters Büjamin Akdag und der tänzerischen Einlage eines Derwischs geprägt war, standen freundliche Gespräche und das gemeinsame Essen nach Sonnenuntergang auf dem Programm.
Wie schon in den Grußworten der Verantwortlichen wurde deutlich: Die Moschee im Zentrum von Finnentrop stehe allen Menschen offen. Von den Mitgliedern der Gemeinde wurden immer wieder Einladungen zum gemeinsamen, abendlichen Essen ausgesprochen. Die Gastfreundschaft ist einfach beeindruckend.
Metin Aydin animierte: „Besuchen Sie uns.“ Ramazan Olmaz, Vorsitzender des Moscheevereins Finnentrop, hob hervor, dass der Ramadan in einer Zeit der Herausforderungen stattfinde.
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine betonte Olmaz: „Wir haben lange in Frieden gelebt, der nicht selbstverständlich ist.“ Olmaz ging auf die Dinge ein, die der Moscheegemeinde auch wichtig sind: Bildung, Jugendarbeit, Gemeinsamkeit und Hand in Hand in die Zukunft zu gehen.
CDU-MdB Florian Müller ging auf seine christliche Erziehung und die Parallelitäten der christlichen Fastenzeit und des Ramadans ein und erklärte, dass beide das Ziel hätten, sich auf das Wesentliche zu besinnen und dankbar und demütig zu sein. Florian Müller regte an, Gemeinsamkeiten zu finden und Brücken zu bauen.
Landrat Theo Melcher betonte, dass es in der Fastenzeit nicht nur um den Verzicht aufs Essen gehe, sondern auch um den Verzicht böser Worte und schlechter Taten. „Mit Ihrer Einladung setzen Sie ein Zeichen des Friedens und der Toleranz und zu Begegnungen über religiöse Grenzen hinweg“, lobte Theo Melcher.
Gertrud Säck, Koordinatorin des Austauschs der Religionen, forderte dazu auf, Vorurteilen und schlechten Gedanken im Miteinander entgegenzuwirken. „Lasst uns den Ramadan als Monat der Geschwisterlichkeit begreifen“, so Gertrud Säck.
Dr. Gregor Kaiser, Landtagskandidat der Grünen betonte, dass Fasten auch heiße sich Gedanken zu machen und hob hervor, dass Klima-, Natur- und Artenschutz wichtig und eine ethische Verpflichtung seien.
Weitere Grußworte sprachen Bürgermeister Achim Henkel, der katholische Pfarrer Raimund Kinold, SPD-Landtagskandidatin Christin-Marie Stamm und Ali Bozkurt, IGMG-Leiter des Regionalverbandes Köln.