„Fairness und Verantwortung gegenüber Anwohnern und Umwelt“
Leserbrief zur Windkraftplanung
- Finnentrop, 11.12.2017
Finnentrop. Nach dem Umweltausschuss wird sich auch der Rat der Gemeinde Finnentrop am Dienstag, 12. Dezember, mit dem Thema Winkdraft-Planungen auseinandersetzen. Im Mittelpunkt steht dabei die Entscheidung darüber, ob der Antrag der „Windwärts Energie GmbH“ auf die Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans im Bereich des Oberbeckens in Rönkhausens grünes Licht bekommt. Der Investor plant die Errichtung von fünf Windrädern mit einer Gesamthöhe von 240 Metern (LokalPlus berichtete). Zu den Windkraft-Planungen der Gemeinde hat unsere Redaktion folgender Leserbrief erreicht:
Herr Bürgermeister Heß fordert von besorgten Bürgern seiner Gemeinde Fairness gegenüber Investoren von Windrädern. Fairness und Verantwortung vor allem gegenüber den betroffenen Anwohnern und unserer Umwelt werden hoffentlich weiterhin die eigentliche Entscheidungsbasis der politischen Funktionsträger sein.
Das Leben auf dem Land bringt manche unvermeidlichen Erschwernisse mit sich: weitere Wege zu Schulen und Bildungsinstitutionen, zur Arbeitsstelle, zum Einkauf, zur ärztlichen und klinischen Versorgung. Es bietet als Ausgleich aber auch wunderbare Lebensmöglichkeiten, die der Gesundheit und dem Wohlbefinden dienen: ruhige Umgebung, schöne Landschaft, Rückzugsräume in der Natur, sozialer Zusammenhalt, erschwingliches Wohneigentum. Außer günstigem Wohnraum – die Immobilienpreise verfallen bekanntlich – sind all diese Vorteile gefährdet. Daher müssen Standorte für riesige Windräder mit über 200m sorgfältig nach den Bedürfnissen von Menschen ausgesucht werden, statt nach dem Gewinnstreben weniger Profiteure.
Die Energiewende wird nicht geschafft, indem wir die Lebensräume von Menschen und Waldgebiete zerstören und gleichzeitig die Überproduktion von Windenergie im Norden ins Ausland verkaufen. Viele Experten und Wissenschaftler können dazu kluge Alternativen aufzeigen. Der Brief von 23 Waldbesitzern, u.a. Enoch zu Guttenberg, fordert ein Tabu für Windräder im Wald (Bericht im Handelsblatt 11. Nov.2017).
Diese Einsicht kommt hoffentlich auch für die Gemeinde Finnentrop noch nicht zu spät.“
Ida Fend
Serkenrode
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