„Es lohnt sich, bei Gott zu sein“ - Neuer Pfarrer in Finnentrop

Michael Krischer leitet Pastoralverbund Bigge-Lenne-Fretter-Tal


  • Finnentrop, 17.01.2024
  • Glaube & Religion
  • Von Claudia Wichtmann
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Michael Krischer ist neuer Leiter des Pastoralverbundes Bigge-Lenne-Fretter-Tal. von Claudia Wichtmann
Michael Krischer ist neuer Leiter des Pastoralverbundes Bigge-Lenne-Fretter-Tal. © Claudia Wichtmann

Finnentrop. Pfarrer Michael Krischer hatte am Sonntag, 14. Januar, seine Amtseinführung als neuer Leiter des Pastoralverbundes Bigge-Lenne-Fretter-Tal. LokalPlus hat mit ihm über sein neues Amt gesprochen, darüber, warum er über 100 Kilometer gewandert ist, um seine neue Stelle anzutreten und was ihn in seinem Amt als Seelsorger bewegt.


„Nach zehn Jahren wurde es Zeit für etwas Neues“ sagt Michael Krischer. Der 44-jährige Geistliche hatte die Gemeinde Finnentrop schon länger im Blick und so nahm er das Angebot gerne an, hier als Leiter des Pastoralverbundes Bigge-Lenne-Fretter-Tal zu wirken.

Die Region kennt er: Geboren und aufgewachsen ist er in Werl, seine Diakonatsweihe erhielt er in Attendorn, danach bekleidete er eine Diakonstelle in Siegen. 2007 erhielt Michael Krischer seine Priesterweihe und war bis 2011 Priester in Hünsborn. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Dortmunder Nordstadt wechselte er für zehn Jahre zum Pastoralverbund Stockkämpen und ist nun in Finnentrop angekommen.

„Die alte Stelle loslassen und hier ankommen“

Ganz so leicht fiel ihm der Umzug nach Finnentrop nicht. Die Menschen aus Stockkämpen hat er ins Herz geschlossen. Zu seiner Amtseinführug in Finnentrop reiste ein Bus mit 80 Gläubigen aus seiner früheren Gemeinde an. Sie machten damit deutlich, wie ungern sie ihn gehen lassen.

Um abzuschließen und offen für das Neue zu sein, hat Michael Krischer sich selbst eine besondere Aufgabe auferlegt: Er wollte von Stockkämpen nach Finnentrop wandern, rund 150 Kilometer zu Fuß in gut einer Woche. Die Wanderung musste er wegen einer Verletzung in Meschede abbrechen und mit dem Bus weiterfahren. Seine Intention „Die alte Stelle loslassen und hier ankommen“ hat er dennoch damit erreicht.

Das Amt des Priesters ist für ihn, wie für viele seiner Kollegen, mehr eine Berufung, als ein Beruf. „Ich bin in der Kirche groß geworden“ sagt er. Schon als kleiner Junge hat er an Gruppenstunden der Kirche teilgenommen, später war er Messdiener und Küstervertreter und arbeitete im Jugendbereich der Kirche. „Bei meiner Kommunion hat mein Opa gesagt: Der wird mal Priester!“

Zusammenhalt im Pastoralverbund

Für den Pastoralverbund möchte er vor allem am Zusammenhalt arbeiten. „Der Pastoralverbund soll sich als Gemeinschaft sehen und nicht nur auf die eigenen Gemeinden schauen.“ Auch möchte er die Jugendarbeit stärken und die Vielseitigkeit der Kirche darstellen. „Die Kirche hat eine hohe Bandbreite und ich glaube, dass jeder seine Ecke in der Kirchenarbeit finden kann.“

Er will am Ritus und an der Tradition festhalten und dennoch aufgeschlossen für Neues sein. „Zu mir hat mal jemand gesagt, ich habe eine alte Hülle mit modernem Inhalt.“

Und wie sieht sein Tagesablauf aus? Vieles ist durch die Krankheit seines Vorgängers Pfarrer Kienold liegen geblieben. „Da muss erst mal ein großer Berg abgearbeitet werden.“ Außerdem bereitet er Messen vor, hilft bei den Kommunion- und Firmungsvorbereitungen, macht Krankensalbungen im Altenheim, besucht Veranstaltungen, führt Dienstgespräche und bearbeitet Verwaltungsthemen. Und nebenbei betet er ausnahmslos jeden Tag fünf Mal für die Menschen.

In Kontakt mit Gott und den Menschen

Die Menschen – die sind Michael Krischer wichtig. Er sucht aktiv den Kontakt zu ihnen, möchte seine Gemeinde kennenlernen. „Ich habe schon angedroht, dass ich unangemeldet vorbeikomme,“ sagt er lachend. Seine Mittagspause verbringt er im Altenheim, um gemeinsam mit den Senioren und Mitarbeitern zu essen und er ist mit den Sternsingern in Finnentrop von Haus zu Haus gezogen.

Priester Michael Krischer unterwegs mit den Sternsingern in Finnentrop. von privat
Priester Michael Krischer unterwegs mit den Sternsingern in Finnentrop. © privat

„Meine Hauptaufgabe ist es, die Menschen mit Gott in Kontakt zu bringen - und das mit allem, was dazu gehört. Das ist das Schöne an meinem Beruf.“ Ihn selbst trage der Glaube durchs Leben und das möchte er auch den Menschen näher bringen. „Ich möchte den Leuten zeigen, dass es einen Gott gibt und dass es sich lohnt, bei ihm zu sein.“

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