Elfjähriger Leon spielt Songs ohne Noten und komponiert sie auch

Finnentrop. „Ich mags fett“, beschreibt Leon sein Soundgefühl und macht unmissverständlich deutlich, dass er für seichte Klänge nicht zu haben ist.

Wer dem unverwechselbaren Sound vor der Tür lauscht, bekommt das Gefühl, dass drinnen ein ganzes Orchester am Werk ist – dabei holt „nur“ ein Elfjähriger alles aus den Saiten seiner E-Gitarre raus und strapaziert die Boxen.

Seine Instrument hat der Gesamtschüler auf „drop B“ runtergestimmt. Insiderwissen, das unmissverständlich deutlich macht, dass Leon seine Gitarre fest im Griff hat. Weniger im Griff hat er seine Notenkenntnisse. Der Elfjährige spielt quasi frei Hand.

Die musikalischen Gene wurden ihm in die Wiege gelegt und so fing es auch an. Der damals Fünfjährige lauschte den Gitarrenklängen und war sofort Feuer und Flamme. Auf Nachfrage seines Sprößlings brachte der Vater ihm Grundkenntnisse bei und lehrte ihn mit dem Saiteninstrument umzugehen.

Irgendwann begann er mit dem Unterricht bei Michael Hunold (Leiter kjk-Haus Finnentrop), der ihn in den höchsten Tönen lobt: „Leon ist kreativ und hat Bock aufs Üben. Er schafft es nach Vorgabe einiger Akkorde einen Song daraus zu machen. Meine Befürchtung, Leons Motivation könnte mit dem Lock Down sinken, hat sich nicht bestätigt. Im Gegenteil: Er kam mit zehn neuen Songs wieder.“

„Leon´s Kommentar: Es ist ein wunderbares Gefühl, neue Songs zu hören und sie zu spielen.“ Bevorzugt aus dem Genre des New Metall. Lieblingslingsband ist Linkin Park und das verstorbene Bandmitglied Chester Bennington eines seiner Vorbilder.

Auch wenn der Elfjährige immer auf Auftritte wie beim Jugendkulturfestival hinarbeitet, und auch mit seiner Schwester Franziska Sofie (Gesang) auftritt, kann es sich Leon nicht vorstellen, irgendwann mal als hauptberuflicher Musiker sein Geld zu verdienen. Der Promistatus schreckt ihn einfach ab – aber eine eigene Band darf es schon sein. Bis dahin übt Leon, tatkräftig unterstützt von Michael Hunold - der ihn ab und an auch nötigt Noten zu lernen – fleißig weiter.

Langeweile hat der Gesamtschüler also keine, denn nebenbei gehören auch das Fahrradfahren, Trampolinspringen und Fußballspielen zu seinen Hobbys.