Ehemalige Jugendherberge in Heggen ist bereit für Ukraine-Geflüchtete

Gebäude bietet hohe Aufenthaltsqualität


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Von links: Ludwig Rasche (Erster Beigeordneter Finnentrops), Bürgermeister Achim Henkel, Einrichtungsleiterin Barbara Sander-Graetz, Torsten Tillmann (Vorstand DRK-Kreisverbands Olpe), Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum und Andreas Sprenger (Leiter der Koordinierungsgruppe Ukraine des Kreises Olpe) von Kreis Olpe
Von links: Ludwig Rasche (Erster Beigeordneter Finnentrops), Bürgermeister Achim Henkel, Einrichtungsleiterin Barbara Sander-Graetz, Torsten Tillmann (Vorstand DRK-Kreisverbands Olpe), Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum und Andreas Sprenger (Leiter der Koordinierungsgruppe Ukraine des Kreises Olpe) © Kreis Olpe

Heggen/Kreis Olpe. Die ehemalige Jugendherberge in Heggen ist bereit für ihren Einsatz als Übergangsunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine. Bei einer Besichtigung überzeugten sich am Mittwoch, 6. April, Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum, Andreas Sprenger als Leiter der Koordinierungsgruppe Ukraine des Kreises Olpe, Finnentrops Bürgermeister Achim Henkel und der Erste Beigeordnete Ludwig Rasche von der Einsatzbereitschaft der Einrichtung. Einrichtungsleiterin Barbara Sander-Graetz vom Deutschen Roten Kreuz führte zusammen mit DRK-Vorstand Torsten Tillmann durch die Räume. Das DRK hat die Unterkunft im Auftrag des Kreises hergerichtet und wird sie auch betreiben.


Die sieben Städte und Gemeinden haben dazu eine Kooperationsvereinbarung mit dem Kreis Olpe geschlossen: Demnach werden die Gemeinschaftsunterkünfte erst belegt, wenn die Angebote der Kommunen ausgelastet sind.

Vielen Menschen hat das Gebäude in Heggen im Lauf seiner über hundertjährigen Geschichte schon ein Heim auf Zeit gegeben – es war Krankenhaus und Pflegeheim, Jugendherberge und diente bereits als Unterkunft für Geflüchtete. In dieser Funktion ist es nun reaktiviert worden.

200 Menschen können in Heggen unterkommen

Platz für knapp 200 Menschen bietet das Haus in Mehrbettzimmern für bis zu sechs Personen. Der weit überwiegende Teil der Zimmer verfügt über ein eigenes WC mit Dusche. Drei Gemeinschaftsräume mit Sofas und Regalen sind vorhanden, die ebenso wie die vielen Spiele von Bürgern gespendet wurden. Die Hilfs- und Spendenbereitschaft sei enorm, freute sich Sander-Graetz.

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Gleich im Eingangsbereich sorgt ein Kicker für Abwechslung.

Apropos Spiele: Da unter den Geflüchteten viele Kinder sind, wurden auch Spielräume ebenfalls mit gespendetem Material eingerichtet. Einige zusätzliche Sitzgelegenheiten und ein Tischkicker haben im Eingangsbereich einen Platz gefunden.

Die ehemalige Kapelle ist als Speiseraum eingerichtet worden. Die Mahlzeiten werden, ebenso wie der Wäscheservice, über die DRK-Kinderklinik in Siegen sichergestellt.

Große Hilfsbereitschaft in der Bürgerschaft

Alles ist bereit, die ersten Geflüchteten können einziehen. Wann welche kommen und wie viele, ist derzeit schwer vorauszusagen. Die Zahl der täglichen Zuzüge schwankt und Dank der großen Hilfsbereitschaft der Bürger ist es den Städten und Gemeinden bisher gelungen, nahezu alle Geflüchteten in privaten Unterkünften unterzubringen.

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Ein Spielraum für die Kinder.

„Diese praktische Hilfsbereitschaft der Menschen im Kreis Olpe hat sicher unser aller Erwartungen übertroffen“, sagte Andreas Sprenger. „Wir bitten die Menschen auch weiterhin, Wohnraum zur Verfügung zu stellen und sich dazu mit den Ansprechpersonen in Verbindung zu setzen, die es in jeder Stadt und Gemeinde gibt.“ Die Kontaktdaten sind auf der Homepage des Kreises Olpe zu finden.

Mit Einrichtung bestmöglich vorbereitet

Absehbar gehen die Kapazitäten an privatem Wohnraum jedoch zur Neige. Deshalb sind sowohl der Kreis Olpe als auch die Gemeinde Finnentrop froh, die Gemeinschaftsunterkunft startklar zu haben. „Für eine weiterhin schwer vorhersagbare Lage sind wir mit dieser Einrichtung bestmöglich vorbereitet“, betont Bürgermeister Achim Henkel.

Auch Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum sieht die Gemeinde und den Kreis Olpe insgesamt gut gerüstet: „Großer Dank gebührt der Gemeinde Finnentrop, die dieses Haus unserer kreisweiten Solidargemeinschaft zur Verfügung stellt – und dem DRK, das die Unterkunft zusammen mit der Gemeinde so schnell einsatzbereit hergerichtet hat.“

Die ehemalige Jugendherberge ist eine von mehreren Übergangsunterkünften, die im Kreis Olpe für Geflüchtete aus der Ukraine vorgehalten werden. Außerdem werden derzeit in der ehemaligen Liegenschaft des CJD in Olpe-Eichhagen vorsorglich bis zu 300 weitere Plätze hergerichtet.

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