Die Entwicklung der Schulen in der Gemeinde Finnentrop

Zu viele Klassen, zu wenig Lehrer


  • Finnentrop, 29.12.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Kleine Klassen, aber keine Lehrer. von Symbol Unsplash/Element5 Digital
Kleine Klassen, aber keine Lehrer. © Symbol Unsplash/Element5 Digital

Finnentrop. Wie geht es weiter mit den Schulen in der Gemeinde Finnentrop? Antworten geben der Schulentwicklungsplan 2018 und eine Raumanalyse mit einem Ausblick bis zum Jahr 2030 für die Schulen in der Gemeinde Finnentrop. Erstellt wurde dieses Gutachten von Dr. Anja Reinermann-Matatko aus Bonn. Fazit: Es werden in der Gemeinde an den unterschiedlichen Grundschulstandorten zu viele Klassen gebildet, was zu einem Mangel an Lehrern führt.


Insgesamt gibt es in der Gemeinde neben der Grundschule in Heggen den Grundschulverband Lennetal mit den Standorten Bamenohl, Finnentrop und Rönkhausen, sowie den katholischen Grundschulverband Frettertal mit seinen Standorten Fretter und Schönholthausen.
Das Problem: Kleine Schulstandorte
„Die Schullandschaft der Gemeinde Finnentrop besteht aus mehreren sehr kleinen Schulstandorten“, so das Ergebnis von Dr. Anja Reinermann-Matatko „Dies führt dazu, dass häufig Klassen mit niedrigen Frequenzen gebildet werden.“ Allerdings gibt zu berücksichtigen, wie viele Klassen eine Kommune jeweils bilden darf. Dies hängt davon ab, wie viele Schüler jeweils zu beschulen sind. Durch dieses Verfahren sollen sehr kleine Klassen vermieden werden. Die Lehrerzuweisung erfolgt analog der zulässigen zu bildenden Klassen.

Sollte die Klassenbildung wie bisher erfolgen, werden nicht mehr genügend Lehrer den einzelnen Schulstandorten zu gewiesen. Daher die Empfehlung im Entwicklungsplan: „In Frage kommt neben der Aufgabe von Standorten die Schülerlenkung zur Vermeidung von Klassenteilungen an einzelnen Standorten. Bauliche Maßnahmen können nur dabei helfen, Raumengpässe zu lösen. Sie beeinflussen jedoch nicht die Klassenbildung und stellen daher keine Lösung des grundsätzlichen Problems dar. Das Gutachterbüro empfiehlt daher eine Beschulung von Kindern aus den Einzugsbereichen der Standorte Bamenohl und Rönkhausen am Standort Finnentrop und damit im selben Grundschulverbund, alternativ auch am Standort Schönholthausen.“
 von Barbara Sander-Graetz
© Barbara Sander-Graetz
Bei der Raumanalyse haben die Grundschulen Fretter und Heggen mehr Räume als derzeit benötigt werden. „Hier könnte man die Säge ansetzen und die Gebäude teilen“, meinte Bürgermeister Heß vereinfacht. Die Grundschule Finnentrop verfügt in vier Gebäuden über bis zu 14 große Unterrichtsräume und drei Ganztags- sowie Betreuungsräumen. Damit liegt ein ausreichendes Raumangebot für eine zweizügige Grundschule vor. Die Verteilung der Räume auf fünf separate Gebäude führt im Schulalltag jedoch zu Einschränkungen.

In der Grundschule Rönkhausen können gerade vier Klassen untergebracht werden. Die Empfehlung im Gutachten: „Durch den Umbau der derzeit noch vermieteten Wohnung im Dachgeschoss könnte bei Bedarf ein weiterer Unterrichtsraum und  zwei bis drei Nebenräume generiert werden, so dass bis zu fünf Klassen aufgenommen werden könnten oder bei nur vier zu bildenden Klassen eine etwas großzügigere Raumsituation hergestellt werden.“ Den Grundschulen Schönholthausen und Bamenohl wird ein ausreichendes Raumangebot bescheinigt.
 von Sven Prillwitz
© Sven Prillwitz
Die Gesamtschule Bigge-Lenne sieht das Gutachten gut aufgestellt: „Die Gesamtschule Bigge-Lenne wird - wenn sie erfolgreich in den kommenden Jahren wieder die Übergangsanteile der letzten Jahre in Stufe 5 an sich binden kann - wieder vierzügig arbeiten können und hat auch das Potenzial für die Bildung einer eigenen Sekundarstufe II, wenn auch einer kleinen. Wichtig hierbei wäre Planungssicherheit für die Eltern. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Gesamtschule Bigge-Lenne ist aktuell abzuwarten, wie die Zusammenführung mit dem Standort Werdohl von den Eltern aufgenommen wird. Die Prognose zeigt, dass der Standort Bigge-Lenne grundsätzlich auch als eigenständiger Schulstandort existieren kann.“
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