Besetzungswechsel im Zwei-Wochen-Rhythmus

Jugendherberge in Heggen wird erst ab 30. Oktober zur Notunterkunft


Ab dem 30. Oktober wird die Jugendherberge in Heggen zur Notunterkunft. von Barbara Sander-Graetz
Ab dem 30. Oktober wird die Jugendherberge in Heggen zur Notunterkunft. © Barbara Sander-Graetz

Die Unterbringung von bis zu 208 Flüchtlingen in der Jugendherberge Heggen verschiebt sich kurzfristig erneut: Wie die Bezirksregierung Arnsberg der Gemeinde Finnentrop jetzt mitgeteilt hat, soll die temporäre Notunterkunft ab Freitag, 30. Oktober, belegt werden. Die Kommune stellt sich auf „häufige Besetzungswechsel“ ein.


Für einen Zeitraum von vier Monaten hat das Land Nordrhein-Westfalen die Jugendherberge gebucht. Für jeweils knapp zwei Wochen sollen Asylsuchende hier untergebracht werden - bis entschieden ist, welcher Kommune sie nach der Erstaufnahme zugeteilt werden. In der Jugendherberge erhielten die Asylsuchenden Verpflegung, Hygienepakete und Taschengeld, teilt die Gemeinde Finnentrop mit. In der Jugendherberge werden im Auftrag des Landes NRW verschiedene Akteure tätig sein: Das Personal der Jugendherberge, des beauftragten Betreuungsverbandes European Homecare, des Sicherheitsdienstes und Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg. Das Personal der Jugendherberge übernimmt die Verpflegung der Asylbewerber und stellt die Zimmer bereit. „Im Übrigen ist der vom Land beauftrage Betreuungsverband für den organisatorischen Ablauf verantwortlich“, erklärt die Gemeinde via Pressemitteilung.
Ärzte sagen Unterstützung zu
Unterstützt wird die Kommune von Ärzten im Gemeindegebiet. Die Mediziner hätten zugesagt, ihren Teil zu einer „unterkunftsnahen Versorgung“ beizutragen. „Das ist ein gutes Signal für die Optimierung der Abläufe“, sagt Bürgermeister Dietmar Heß. Wer sich in der Jugendherberge ehrenamtlich engagiert, müsse sich an European Homecare als Betreuungsverband und Ansprechpartner wenden. EHC werde einen örtlichen Leiter benennen. Welche Art von Hilfe und Spenden in Heggen benötigt werden sowie entsprechende Kontaktdaten sollen der Öffentlichkeit noch mitgeteilt werden, so die Gemeinde weiter.
„Netzwerk Integration“ aktuell gut aufgestellt
Neue Strukturen für die Betreuung von Flüchtlingen – weder für die Asylsuchenden in der Jugendherberge noch für die bereits in Finnentrop untergebrachten Menschen in Not – sollen derzeit bewusst nicht geschaffen werden. Darauf weist die Verwaltung ausdrücklich hin. Die Mitwirkenden des „Netzwerks Integration“ seien aktuell ideal auf die Situation eingestellt und könnten bei Bedarf aus eigener Kraft geeignete zusätzliche Maßnahmen einleiten. Als Beispiel nennt die Gemeinde die Caritaskonferenz Bamenohl/Weringhausen: Diese sammle an jedem 1. und 3. Dienstag im Monat Kleiderspenden in ihrer Kleiderkammer in Finnentrop, Bamenohler Straße 258. „Momentan ist die Kleiderkammer aber gut gefüllt, so dass außergewöhnliche Spenden noch nicht erforderlich sind. Sollte sich – durch die Nutzung der Jugendherberge Heggen als Notunterkunft - ein besonderer Bedarf ergeben, würde ein öffentlicher Aufruf gestartet“, teilt die Verwaltung mit. Weitere Informationen werden online bereitgestellt:
Auf der Homepage werde derzeit ein zentraler Unterpunkt „Flüchtlingsarbeit“ eingerichtet. (pri)
Die Gemeinde Finnentrop sucht:
• Wohnraum (kurz-, mittel- und langfristig) zur Unterbringung der zugewiesenen Flüchtlinge (vorrangig Anmietung); Ansprechpartner: Ulrich Hilleke, u.hilleke@finnentrop.de, Tel. 02721/512-136. • Ehrenamtliche Dolmetscherinnen und Dolmetscher; Ansprechpartnerin: Pia Hirschhäuser, p.hirschhaeuser@finnentrop.de, Tel. 02721/512-108.
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