Automobilzulieferer Faurecia will sein Werk in Finnentrop schließen
André Arenz, IG Metall: „Wir werden kämpfen“
- Finnentrop, 05.03.2020
- Von Kerstin Sauer
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Finnentrop. In einer Pressemitteilung gibt Faurecia Details zur geplanten Schließung des Werkes in Finnentrop bekannt. Demnach sollen die 116 betroffenen Mitarbeiter bestmöglich bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz unterstützt werden.

Die Geschäftsführung der Faurecia Emissions Control Technologies GmbH (Geschäftsbereich Faurecia Clean Mobility) plane, den Standort Finnentrop im Laufe des zweiten Halbjahres 2020 zu schließen, heißt es in der Pressemitteilung. Faurecia Clean Mobility habe sich entschieden, die Technologie des Innenhochdruckformens (Hydroforming), die in Finnentrop in erster Linie betrieben werde, aufgrund von „mangelnder Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Lieferanten aus Asien nicht mehr selbst durchzuführen“.

Faurecia Clean Mobility hatte in den vergangenen Jahren in Technologie und Standort investiert, sehe nun aber aufgrund der Marktentwicklung keine Möglichkeit mehr, Hydroforming-Teile weiterhin wettbewerbsfähig im eigenen Konzern zu produzieren.
Ursprünglicher Bericht von 9 Uhr:
Der Automobilzulieferer Faurecia hat seine Mitarbeiter am Standort Finnentrop am Mittwoch, 4. März, informiert, dass er sein Werk in Finnentrop schließen werde. 116 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Doch André Arenz von der IG Metall in Olpe kündigt an: „Wir werden für die Zukunft des Standortes kämpfen.“
Der Standort Finnentrop wurde vor mehr als 50 Jahren zur Herstellung von Abgassystemen gegründet. Seit 2010 ist er Teil der französischen Faurecia Gruppe, die zu den zehn größten Autozulieferern der Welt gehört. Gefertigt werden in Finnentrop IHU Komponenten, Fertigteile, Ladeluftrohre, EGR Rohre, Ölrohre, Krümmer, Trichter und Tankeinfüllrohre. Medienberichten zufolge sollten diese Teile künftig von anderen Lieferanten eingekauft werden. Grund für die Schließung sei, dass der Standort im Vergleich zu asiatischen Produzenten zu teuer sei.

Im Blick haben Betriebsrat und Gewerkschaft dabei vor allem die Mitarbeiter: Sollte eine Schließung nicht abzuwenden sein, dann soll für diese das Bestmögliche herausgehandelt werden.
Faurecia war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
