Ausbildung, Teamgedanke und Nervenkitzel: Der LSC Attendorn-Finnentrop stellt sich vor
Segelfliegen – Ein ganz besonderes Hobby
- Finnentrop, 22.10.2017
- Von Nils Dinkel
Heggen. Bereits seit mehr als 100 Jahren herrscht Flugbetrieb im Kreis Olpe. Seit den 1930er Jahren mischt dabei auch der Luftsportclub LSC Attendorn-Finnentrop mit, der allerdings erst seit 1951 so heißt. Noch bis Ende Oktober starten die Segelflieger vom Flugplatz in Heggen aus in die Luft, danach ruht der Flugbetrieb – Winterpause. LokalPlus stellt den LSC vor, der aktuell etwa 140 Mitglieder verzeichnet, darunter rund 50 Aktive und 20 Jungmitglieder.
„Strecken von 300 Kilometern und mehr sind bei guten Bedingungen ohne weiteres möglich. Für manch einen da oben ist es ein Spiel mit den Elementen Wind und Sonne. Das ist nämlich nicht einfach geradeaus. Ein Thermikflug erfordert Kondition und macht zudem Spaß“, erklärt Vereinsmitglied Dirk Springmann.
Wenn das jemanden interessiert, kann er in Richtung Akrobatikflug umschulen. Da lernt man Loopings und weitere Sachen. Basis ist jedoch immer die Segelflugausbildung“, wirbt Pressesprecher Markus Bähr für den Hobbysport.
Segelfliegen beim LSC Finnentrop-Attendorn ist ein reiner Hobbysport. Die Fluglehrer arbeiten ehrenamtlich. „Es ist ein sehr zeitaufwändiges Hobby“, sagt Markus Bähr. „Man muss den kompletten Tag einplanen.“ So müssen die Flieger aus dem Hangar geholt, vorbereitet und auch wieder gereinigt und zurückgestellt werden. Auch deswegen sei das Segelfliegen ein absoluter Teamsport. Und: „Wir brauchen einen Piloten, der das Schleppflugzeug fliegt, und mindestens einen, der beim Start den Flügel festhält. Während der Ausbildungszeit wird immer ein Fluglehrer benötigt“, erklärt der Öffentlichkeitsreferent.
Das früheste Einstiegsalter liegt bei 14 Jahren, ist gegebenenfalls aber auch mit 13 möglich. Minderjährige benötigen eine Einverständniserklärung der Eltern. „14 Jahre sind ein sehr gutes Einstiegsalter. Erst dann sind selbstständige Alleinflüge möglich“, sagt Bähr.
Generelle Voraussetzung für Segelflieger sei eine gute Gesundheit, die anhand eines augen- und fliegerärztlichen Attests nachgewiesen werden muss. „Man muss nicht athletisch sein. Die meisten von uns sind keine besonders großen Sportler. Eine wichtige Voraussetzung ist auch eine hohe Motivation. Man muss da richtig Bock drauf haben“, so der Pressereferent.
Der Verein macht bei Veranstaltungen wie Stadtfesten immer wieder mit Info-Ständen auf sich aufmerksam, aber auch auf dem eigenen Flugplatz. Hier werden jährlich das „Boarding for Vattertach“ und das Drachenfest gefeiert. Die Segelflieger möchten sich stärker über soziale Medien präsentieren, unter anderem auch mit einem Image-Film, und gezielt auf Schulen zugehen. Gäste können begleitete Tandem-Segel-, Motorsegel oder Motorflüge absolvieren.